Sport/Fußball

Grünwald: Mit Demut zurück zu alter Stärke

Da staunt er über sich selbst: Nie hätte er gedacht, dass er körperlich zum aktuellen Zeitpunkt schon so gut in Schuss sein würde. Alexander Grünwald, Mittelfeldmotor der Austria, hatte sich Anfang September unmittelbar vor dem ersten Auftritt in der Champions League im Training das Kreuzband gerissen.

Krankenbett statt Stadion, Kraftkammer statt St. Petersburg, Madrid oder Porto. "Das wäre eine Plattform gewesen, um sich zu präsentieren. Aber ich habe gesehen, dass man seine Karriere nicht durchplanen kann."

Jetzt ist er wieder zurück nach einer Zeit des Leidens und Schuftens. Körperlich ist der 24-Jährige besser in Schuss als je zuvor, auch, weil er seine Ernährung umgestellt hat. Nun ist er hungrig auf seinen ersten Einsatz von Beginn an, am Samstag könnte es in Innsbruck so weit sein. Empfohlen hat sich Grünwald zuletzt gegen Wolfsberg, als er zur Pause eingewechselt wurde und mitverantwortlich war für den Umschwung.

"Das gibt Selbstvertrauen, wenn man merkt, dass man etwas bewirken kann. Ich fühle mich bereit." Die verbleibenden drei Spiele möchte er nutzen, um seinen Rhythmus zu finden. "Dann kann ich die Vorbereitung im Sommer voll in Angriff nehmen und muss nicht erst schauen, ob das Knie hält." Gut möglich, dass er die Vorbereitung wieder in Favoriten macht, obwohl sein Vertrag im Juni ausläuft. Trotz erster Anfragen aus dem Ausland tendiert der Klagenfurter zum Bleiben.

Zweifel an seinem Comeback hatte der Leidgeprüfte nie: "Nach zwei Kreuzbandrissen habe ich gewusst, was auf mich zukommt. Ich bin psychisch in kein Loch gefallen." Die Verletzung hatte sogar positive Seiten, denn Grünwald lernte, demütig zu sein. "Es gibt so viele Leute, denen es schlechter geht als mir. Die hätten mit mir gerne getauscht, weil ein Kreuzbandriss nicht so schlimm ist. In solchen Phasen sieht man viele Dinge aus einem anderen Blickwinkel."