Spatenstich: Was der neue Sport-Club-Platz können wird - und was nicht
Von Florian Plavec
Es war höchste Zeit. Der alte Sport-Club-Platz hat zuletzt nicht einmal mehr den Ansprüchen der drittklassigen Regionalliga Ost genügt. Das Dach der Haupttribüne musste abgetragen werden, die Friedhofstribüne hinter dem Tor war schon Jahre zuvor baufällig.
Nun wurden die beiden Tribünen tatsächlich abgerissen, der Verein trägt seine Heimspiele derzeit im Trainingszentrum im 16. Bezirk aus. Mit dem Spatenstich am Mittwoch begannen offiziell die Arbeiten für den Neubau der beiden Tribünen. "Der Sport-Club-Platz ist ein identitätsstiftender Standort in Hernals, dem eine neue Zukunft gegeben wird", sagte Peter Jagsch (SPÖ), Bezirksvorsteher von Hernals.
Kommende Woche sollen die Bagger anrollen und Kräne aufgestellt werden. Mit einer Fertigstellung ist 2026 zu rechnen. Ab der Saison 2026/27 sollte in Dornbach wieder Fußball gespielt werden.
Was der neue Sport-Club-Platz können wird:
- Mit einem Fassungsvermögen von 5.649 Plätzen national und 4.634 Plätzen international und einem Spielfeld mit den Maßen 105x68 Meter entspricht der Platz der UEFA Kategorie 2. Dadurch sind Spiele in der 2. Liga ebenso möglich wie die Durchführung von Frauen-Länderspielen.
- Neben Fußball soll auf der neuen Sportanlage auch Rugby und Football gespielt werden.
- Die neuen Dächer der beiden Tribünen werden begrünt. Eine Photovoltaikanlage produziert in Kombination mit einer Wärmepumpe einen Großteil der Energie. Dazu kommt ein Grundwasserspeicher samt Pumpe. Eine sehr hohe Eigenversorgung mit Wasser und Strom ist gegeben.
- Die Anlage wird in den Farben Schwarz-Weiß des WSC gebrandet, einer der beiden alten Flutlichtmasten bleibt als Wahrzeichen von Hernals (und als Handy-Funkmast) stehen, auf der Friedhofstribüne wird es wieder ein großes Graffiti geben. Eine LED-Videowand wird auf der Seite der Kainzgasse aufgestellt.
Was der neue Sport-Club-Platz nicht können wird:
- "Wir würden uns freuen, wenn wir in Zukunft den einen oder anderen Aufstieg auf diesem Platz feiern könnten", sagte David Krapf Günther, Vizepräsident des WSC am Mittwoch. Mehr als ein Aufstieg in die zweite Liga wird aber auf der Anlage (vorerst) nicht möglich sein. Eine Zulassung für die 1. Bundesliga scheint aus heutiger Sicht nicht zu erhalten sein. Georg Heinrich von der WIP (Wiener Infrastruktur Projekt GmbH) erklärt: "Es ist hier rundherum extrem eng. Für die 1. Liga bräuchte man mehr Platz für Blaulicht-Organisationen. Man bräuchte Parkplätze für TV-Produktionen und für die Presse." All dies wird ohne umfangreicher Adaptierungen nicht möglich sein.
- Die Tribüne Kainzgasse wird aus Platzgründen nicht mehr errichtet, denn neben dem breiteren Spielfeld sind vier Meter Sicherheitsabstand vorgeschrieben. "Es laufen derzeit Gespräche, wie dieser Bereich ausschauen wird", sagt Heinrich.