Sport/Fußball

Schöpf: "Jeder will von Beginn an spielen"

Die Teamspieler sind geschult. Nicht nur in ihrer vordergründigen Profession, sondern auch im Umgang mit den Medien. Keiner von ihnen würde zum Beispiel klar und öffentlich einen Fixplatz in der Startelf für sich beanspruchen. So gefinkelt man auch fragt, die Antwort ist stets dieselbe: "Die Aufstellung macht der Teamchef."

Alessandro Schöpf ist so ein geschulter Teamspieler, der weiß, was sich gehört. Dabei ist die Zeit überreif, dass der in Hochform befindliche Schalke-Legionär im WM-Qualifikationsspiel am Samstag gegen Irland endlich von Beginn an seine Qualitäten präsentieren darf. Die Joker-Rolle, die er bei Marcel Koller bisher einnahm, ist nur für einen begrenzten Zeitraum zufriedenstellend. "Natürlich hoffe ich, dass ich von Beginn an spielen darf. Das würde mich sehr freuen. Ich will ja spielen." Beinahe schon eine klare Ansage, ehe wieder der oft gehörte Stehsatz folgt. Wer stellt auf? Richtig, der Teamchef.

Zentrale Rolle

Die Frage sollte vielmehr sein, wo Koller den variablen Schöpf einsetzen wird. Und siehe da, Schöpf hat eine Antwort parat: "Zuletzt habe ich im Team immer zentral gespielt. Ich denke nicht, dass der Teamchef die Absicht hat, mich jetzt auf dem Flügel einzusetzen." Das würde bedeuten: Harnik als Joker auf der Bank, Sabitzer über die rechte Flanke (Red Bull verleiht bekanntlich Flügel), und Schöpf statt Junuzovic als "Zehner" hinter Janko.

Umstellungen, ohne viel zu ändern, das würde auch Marcel Kollers Credo entsprechen. Auf den ersten Blick erscheinen Schöpf und Junuzovic vom Spielertyp her sehr ähnlich. "Das stimmt schon, aber 1:1 kann man uns nicht vergleichen." Schöpf ist voll des Lobes für den verletzten Junuzovic: "Der Sladdi ist ein super Spieler, hat eine große Qualität und ist auch menschlich ein super Typ." Schöpf ist aktuell vielleicht um eine Spur torgefährlicher, wie er bei der EURO gegen Island und zuletzt bei Schalke bewiesen hat. "Uns unterscheiden in Wahrheit nur Kleinigkeiten."

Nicht verkrampfen

Irlands Teamchef Martin O’Neill sieht Österreich unter Druck, was Schöpf relativiert. "Es ist ein sehr wichtiges Spiel. Aber sollten wir nicht gewinnen, dann ist in dieser Qualifikation noch nicht alles für uns vorbei. Wir werden deswegen nicht verkrampfen." Irland wird mit den ohnehin bekannten Tugenden in das Duell gehen: Körperlich robust, kampfkräftig, willensstark. "Wir müssen dagegenhalten. Wir haben gegen Irland daheim schon gut ausgesehen."

Koller’s Eleven nimmt für Samstag also konkrete Formen an, die Fragezeichen werden weniger.