Fußball: Hartberg gab Rote Laterne bei Schopp-Comeback an Ried ab
Der TSV Hartberg hat die rote Laterne des Tabellenschlusslichtes bereits im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Markus Schopp abgegeben. Die Oststeirer setzten sich am Sonntag bei ihrem Frühjahrsauftakt im Kellerduell der Fußball-Bundesliga bei der SV Ried mit 1:0 durch. Das Goldtor in einer spielerisch alles andere als hochklassigen Partie erzielte Dominik Frieser (78.). Hartberg liegt nach 17 Runden nun einen Punkt vor den Riedern auf dem vorletzten Tabellenplatz.
Ried-Trainer Christian Heinle nahm gegenüber dem Halbfinal-Einzug im Cup vergangene Woche beim Wiener Sport-Club (2:0) zwei Änderungen an seiner Startelf vor. Bei Hartberg spielten von den insgesamt acht Winter-Neuzugängen mit Manuel Pfeifer und Rückkehrer Donis Avdijaj zwei gleich von Beginn an. Offensiv war von den Steirern vor der Pause wenig zu sehen, auch in der Defensive präsentierten sie sich anfällig. Zudem musste Abwehr-Routinier Mario Sonnleitner mit einer Muskelverletzung vorzeitig vom Platz (41.).
Nach einem vorsichtigen Beginn von beiden Seiten gewannen die Rieder vor 3.080 Zuschauern Mitte der ersten Hälfte Oberwasser. Stefan Nutz scheiterte nach Flanke von Leo Mikic und Ballannahme mit der Brust an Raphael Sallinger, dem Nachfolger des zurückgetretenen René Swete im Hartberg-Tor (27.). Zwei Minuten später war es abermals Nutz, der nach Patzer von Marin Karamarko am langen Eck vorbeischoss. Auch Mikic tauchte nach einem Fehler von Matija Horvat im Konter noch einmal gefährlich vor Sallinger auf (45.+2).
0:1 Frieser (78.).
Ried: Wendlinger; Gragger, Turi, Plavotic, Jurisic; Nutz (74. Michael), Martin, Cosgun (83. Chabbi); Kronberger (74. Wießmeier), Lang, Mikic (59. Monschein).
Hartberg: Sallinger; M. Horvat, Sonnleitner (41. Rotter), Karamarko, Pfeifer; Kainz (79. Prokop), Heil; Frieser, Fadinger, Avdijaj (63. Providence); Kriwak (63. Tadic).
Gelbe Karten: Cosgun, Monschein; keine. - josko-Arena, 3.080, SR Lechner.
Das Problem vor dem Tor
Ried offenbarte einmal mehr Probleme mit der Chancenverwertung. Die Innviertler haben in bisher 17 Liga-Runden erst zwölf Tore erzielt - die mit Abstand wenigsten der Liga. Nach Seitenwechsel wurden in Schopps 4-2-3-1-System zusehends die Hartberger gefährlicher. Ein Schuss von Jürgen Heil fiel zu unpräzise aus (68.), Christoph Lang agierte im Abschluss zu unentschlossen (70.).
Nach einem Ballgewinn von Heil gelangte der Ball über den eingewechselten Ruben Providence abgefälscht zu Frieser, der siegbringend einnickte. Ried-Torhüter Jonas Wendlinger verhinderte wenig später noch das 2:0 durch Dario Tadic (86.), auf der Gegenseite brachte Neuzugang Roko Jurisic den Ball bei der besten Ausgleichschance nicht an Sallinger vorbei (89.). Die enttäuschten Rieder Fans warfen im Finish Becher auf das Spielfeld.
Schopp gelang in seinem 100. Bundesliga-Spiel als Hartberg-Trainer, dem ersten seit Mai 2021, der erste Ligasieg gegen Ried. Die Oberösterreicher mussten sich im fünften Bundesliga-Heimspiel gegen die Hartberger erstmals geschlagen geben. Ried ist mittlerweile fünf Ligaspiele sieglos. Den Hartbergern gelang der erste Sieg nach fünf Runden, in denen sie unter Schopps Vorgänger Klaus Schmidt nur einen Punkt geholt hatten.
Der LASK hat im zweiten Pflichtspiel des Jahres den zweiten Sieg eingefahren: Nach dem 1:0 vor einer Woche im Cup-Viertelfinale gegen Austria Klagenfurt setzten sich die Linzer am Sonntag in der Bundesliga beim SCR Altach mit dem gleichen Resultat durch und festigten damit Rang drei. Das entscheidende Tor erzielte Keito Nakamura in der zehnten Minute, sein Team überstand nach Gelb-Rot für Branko Jovicic fast eine gesamte Hälfte ohne Gegentor.
Die Altacher begannen mit fünf Winter-Neuzugängen und verzeichneten auch die erste gefährliche Aktion. Der vom LASK ausgeliehene Husein Balic lief auf und davon, sein Schuss fiel allerdings zu schwach aus und stellte für Goalie Alexander Schlager kein Problem dar (3.).
Der LASK schloss seinen ersten gelungenen Angriff gleich erfolgreich ab. Über Sascha Horvath und Marin Ljubicic kam der Ball zu Nakamura, der im ersten Versuch noch an Altach-Keeper Andreas Jungdal scheiterte. Den Nachschuss verwertete der Japaner zu seinem neunten Liga-Saisontor (10.). Es folgten ein relativ knapper Fehlschuss von Thomas Goiginger (13.) und viele Leerläufe. Mit Ausnahme eines Kopfballs von Atdhe Nuhiu am langen Eck vorbei (37.) war in der ersten Hälfte vor 4.258 Zuschauern praktisch nichts mehr los.
0:1 Nakamura (10.).
Altach: Jungdal; Nelson (89. L. Gugganig), Haudum, Edokpolor; Bukta (63. Lazetic), Ju. Jurcec (63. Thurnwald), Bähre, Schreiner (72. Herold); Abdijanovic, Nuhiu, Balic.
LASK: Schlager; Stojkovic, Ziereis, Luckeneder, Renner; Horvath (91. Kecskes), Jovicic; Goiginger (80. Flecker), Zulj (80. Usor), Nakamura (91. Potzmann); Ljubicic (56. Talowijerow).
Gelb-Rot: Jovicic (48./wiederholtes Foulspiel)
Keine weiteren Gelben Karten. - Cashpoint-Arena, 4.258, SR Jäger.
Eine Halbzeit in Unterzahl
Dafür begannen die zweiten 45 Minuten mit einem Aufreger. Jovicic sah für sein zweites taktisches Foul Gelb-Rot (47.), woraufhin sich der LASK weit zurückzog und den Altachern die Initiative überließ. Die Hausherren wussten mit dem vermehrten Ballbesitz aber sehr wenig anzufangen. Eine wirklich zwingende Chance konnten die Hausherren nicht mehr herausspielen, am brenzligsten wurde es noch bei einem Versuch von Amir Abdijanovic über die Latte (72.) und einem von Schlager parierten Balic-Schuss (87.).
Auf der Gegenseite war Jungdal bei einem Abschluss des eingewechselten Moses Usor zur Stelle (93.). Am Ende brachte der LASK den Erfolg ohne gröbere Probleme über die Zeit und blieb damit auch im zwölften Auswärtsmatch gegen Altach in Folge ungeschlagen. Die Altacher hingegen holten aus den jüngsten vier Runden nur einen Punkt und befinden sich weiterhin mitten im Abstiegskampf.