Sport/Fußball

ÖFB-Jubel nach dem EM-Gruppensieg: "Wir Österreicher feiern auch sehr gut"

Österreichs EM-Sommermärchen geht weiter. Nach dem Sieg gegen Polen feierte das ÖFB-Team am Dienstag-Abend einen sensationellen 3:2-Erfolg gegen die Niederlande. Und sicherte sich damit sogar den Gruppensieg, vor Top-Favorit Frankreich.

Als Geheimfavorit war Österreich vor dem Turnier gehandelt worden. „Das sind sie jetzt nicht mehr“, befand RTL-Experte Michael Ballack. „Jetzt zählen sie zu den Favoriten.“ So überschwänglich formulierten es selbst die Österreicher nicht.

Ralf Rangnick jedenfalls verriet, dass er ordentlich zu grübeln hatte wegen seiner Aufstellung, mit der er ordentlich überraschte. „Ich hatte eine schlaflose Nacht. Wenn Italien nicht noch ausgeglichen hätte, wäre die Startelf anders gewesen.“

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So wussten die Österreicher aber, dass sie selbst mit einer 0:4-Niederlage noch aufsteigen würden. „Für mich war klar, dass, wenn wir gewinnen wollen, wir von Anfang an keine Rücksicht nehmen dürfen auf etwaige zweite gelbe Karten“, so der Teamchef, dessen Plan aufging: „Wir konnten mit dieser Aufstellung all in gehen.“

Marcel Sabitzer wurde zum Man of the Match gewählt. Zu seinem Siegestor sagte der Dortmunder: „In der Vergangenheit hat mich der linke Fuß schon selten im Stich gelassen. Ich hab’ ihn eiskalt reingemacht, würde ich sagen.“

Jetzt hat man eine Woche Zeit, um sich zu erholen und aufs Achtelfinale vorzubereiten. Rangnick: „Mein Non playing Captain David Alaba hat schon gesagt, dass morgen kein Training ist. Also darüber brauche ich mir schon mal keine Gedanken machen“, sagte der Teamchef auf die Frage, was in den nächsten Tagen nun passiert.„Aber heute dürfen die Spieler ihre Frauen und Familien ins Hotel bringen und die dürfen auch bleiben.“

Ob man nun schon von einem Sommermärchen sprechen kann? Sabitzer: „Das wäre zu früh. Wer uns Österreicher kennt, weiß, wir arbeiten sehr hart, aber wir feiern auch sehr gut. Deshalb genießen wir die Momente.“ Ob man Europameister werden kann? „Die Quoten werden eine eigene Sprache sprechen“, bremst Sabitzer. „Aber wenn du in der K.o.-Phase bist, kannst du in einen Lauf kommen. Wir fahren gut damit, weiter von Spiel zu Spiel zu schauen.“

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Auch mit dem Blick voraus ist der ÖFB-Teamchef optimistisch: "Die Atmosphäre war schon im Polen-Spiel ähnlich, die Fans sollen weiter euphorisiert und begeistert sein. Die Jungs können das gut einordnen. Jetzt geht es erst richtig los, so sehen wir das. Wir wissen aber auch, dass wir jedes Spiel am obersten Limit spielen müssen. Wir spielen erst in einer Woche, ich bin froh, dass wir jetzt einmal eine normale Trainingswoche haben, um den ein oder angeschlagenen Spieler wieder fit zu bekommen."

"Verdienter Sieg"

Torschütze Romano Schmid strahlte übers ganze Gesicht. "Es ist etwas ganz Besonderes, im ersten EM-Spiel von Beginn an das erste Tor zu erzielen. Aber es ist schon mein zweites Tor mit dem Kopf. Auch, wenn die Niederländer ein super Spiel gemacht haben, war es ein verdienter Sieg", so der 1,68 Meter kleine Steirer mit dem großen Selbstvertrauen und Herz. "Wir haben einfach eine geile Mannschaft. Egal, wer kommt, wir gehen ins Spiel um es zu gewinnen. Ich glaube, dass wir sehr gut vorbereitet sein werden."

Maximilian Wöber sagte: "Es war natürlich eine Feierstimmung, Kanzler und Vizekanzler haben uns gratuliert, es gab eine kurze Ansprache des Trainers. Er hat uns gesagt, dass wir es uns verdient haben, dass wir heute ein bisschen feiern dürfen und dass es jetzt erst so richtig losgeht."