Sport/Fußball

Frankreich schießt im Achtelfinale wieder kein Tor, besiegt aber Belgien

Hatte wirklich wer in diesem Match ein Torfestival erwartet? Hatte tatsächlich jemand gedacht, dass diese beiden Achtelfinalisten die Fußballfans mit Offensivfußball verzaubern würden?

So uninspiriert wie Frankreich und Belgien in der Vorrunde aufgetreten sind.

Das entscheidende Tor, das den Franzosen den Aufstieg ins Viertelfinale bescheren sollte, war dann auch –  treffenderweise  – ein Schuss, der abgefälscht wurde. Fünf Minuten vor Schluss traf der eingewechselte Kolo Muani den Ball nicht richtig,  Belgiens Abwehrchef Vertonghen  lenkte die Kugel ins eigene Tor ab (85.).

Große Vorsicht

Beide Teamchefs  hielten ihre Spieler an der kurzen Leine. Vorsicht war oberstes Gebot im Duell jener beiden Teams, die bei diesem Turnier bislang wohl am wenigsten überzeugen konnten. Frankreich und Belgien setzen lieber auf den Verwaltungs-, als auf den Gestaltungsmodus.

So dauerte es dann auch 20 Minuten, bis der erste gefährliche Torschuss abgefeuert wurde – bezeichnenderweise  per Standardsituation. Frankreichs Goalie Maignan wehrte einen gefinkelten De-Bruyne-Freistoß unkonventionell mit dem Fuß ab (24.). Drei Minuten später wurde ein Schuss von Carrasco abgeblockt.

Die Franzosen lösten erst nach einer halben Stunde die Handbremse. Dann wurde es aber auch prompt gefährlich:  Thuram verfehlte per Kopf, Tchoumeni  scheiterte mehrmals aus guter Position mit seinen Distanzschüssen. Einmal rettete der belgische Torhüter Casteels mit einer Parade (49.).

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Nach dem Seitenwechsel wurde das Schlagerspiel endlich unterhaltsamer. Frankreichs Superstar Kylian Mbappe, der lange nur durch seine Maske aufgefallen war,  setzte nach einem Solo den Ball übers Tor. Im Gegenzug  blockte Hernandez mit einem  Tackling einen Schuss des Belgiers Carrasco ab.

Die Belgier hatten dann auch den Matchball auf dem Fuß. In Person von De Bruyne, der plötzlich an der Strafraumgrenze unbedrängt an den Ball kam. Der Schuss des Stars von Manchester City fiel aber zu zentral aus und war eine leichte Beute für Goalie Maignan.

Kuriose Torstatistik der Franzosen 

Als alles bereits auf eine Verlängerung hinauslief,  gelang den Franzosen das  abgefälschte 1:0. Der Treffer wurde übrigens dem  Belgier Vertonghen zugesprochen.

Frankreich hat damit bei dieser EM bereits von zwei Eigentoren profitiert, Treffer aus dem Spiel ist dem Weltmeister von 2018 in vier Partien noch keiner gelungen.

Mit diesem Minimalismus hat es Frankreich maximal weit geschafft.