Sport/Fußball

Ghostbusters bei der EM: Mit Spezialwaffen gegen Drohnen

Die Welt zu Gast bei Freunden – dieses Motto hatte sich Deutschland bei der Fußball-WM 2006 auf die Fahnen geheftet, und tatsächlich sollte dieses Turnier als „Sommermärchen“ in die Geschichte eingehen.

18 Jahre später ist Deutschland nun abermals Schauplatz einer Endrunde, doch die Grundstimmung ist rund um die EM längst nicht so gelöst wie beim Fußballfest 2006. Die Zeiten und Herausforderungen haben sich verändert, das betrifft vor allem das Thema Sicherheit.

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Wir müssen uns heute auf alle möglichen Zwischenfälle vorbereiten. Von terroristischen Anschlägen, von problematischen und gewalttätigen Fans, bis zu Demonstrationen zur Unterstützung Palästinas oder Klimaschutz“, erklärte Herbert Reul, der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, dem Bundesland, in dem mit den Standorten Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Dortmund die meisten EM-Spiele stattfinden.

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Gefahr von oben

Gefahr droht dabei auch aus der Luft, wie die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen. Bei der EM 2021 war ein Greenpeace-Aktivist nach einer Protestaktion mit seinem Gleitschirm in der Münchner Allianzarena abgestürzt. In Belgrad musste das Länderspiel Serbien – Albanien abgebrochen werden, nachdem die ausgesperrten Gästefans eine Drohne mit einer großalbanischen Flagge über dem Stadion kreisen ließen.

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Um genau solche Aktionen zu vereiteln, kommen bei der EM in Deutschland Spezialkräfte zum Einsatz: Die Ghostbusters, wie sie genannt werden. Mit ihren riesigen, futuristisch anmutenden Kanonen machen sie Jagd auf Drohnen. Die Fluggeräte werden freilich nicht abgeschossen, sondern mit einem Störsender zu Boden geleitet.

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Hilfe aus Österreich

Das Polizeiaufgebot ist jedenfalls riesig. 2.000 Einsatzkräfte verrichten rund um ein Match im Stadion und in der Stadt ihren Dienst. Dazu kommen noch 1.000 Security-Mitarbeiter. „Bei der Sicherheit sollte man auf keinen Fall sparen“, sagt EM-Geschäftsführer Markus Stenger.

Bei den Spielen des ÖFB-Nationalteams ist immer auch ein Aufgebot der österreichischen Exekutive vor Ort. Das Innenministerium entsendet 43 Polizeibedienstete sowie 16 Diensthunde zur EM nach Deutschland.

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Leiter der Task Force UEFA EURO 2024 ist der erfahrene Günther Marek, der in dieser Funktion bereits seine 15. Sportveranstaltung erlebt. „Die Task Force ist mit den zwölf szenekundigen Bediensteten, zehn uniformierten Beamtinnen und Beamten sowie 21 Diensthundeführerinnen und -führern mit 16 Hunden zum Schutz unserer eigenen Delegationen und zur Unterstützung von Deutschland im Einsatz“, erklärt Marek.

Für die Sicherheit der österreichischen Mannschaft im Hotel bzw. rund ums Training ist hingegen allein die deutsche Polizei verantwortlich. Ein Platz im ÖFB-Mannschaftsbus ist für einen Polizisten reserviert.