Zweiter Sieg im zweiten Saisonspiel für die Austria
Stolz, ein Austrianer zu sein. Das ist Thorsten Fink, der diese Nachricht seit einer Woche mittels Plakataktion in der Bundeshauptstadt allen Wienern und Wienerinnen mitteilt. Großteils stolz auf seine Mannschaft konnte Fink nach dem 3:1 gegen Altach am Sonntag sein. Mit einer sehenswerten, wenngleich nicht glanzvollen Leistung zogen die Veilchen mit Erzrivalen Rapid gleich und halten beim Punktemaximum.
Der kreative Slogan der jüngsten Imagekampagne Fink positive dürfte aber immerhin bei den Spielern angekommen sein. Bei Finks Heimpremiere in Favoriten gegen Altach war das Bemühen stets spür- und sichtbar.
Erste Chancen
Fink hatte keinen Grund, die Startelf aus sportlichen Gründen nach dem Auftaktsieg beim WAC zu verändern, nur Shikov ersetzte in der Abwehr den verletzten Windbichler, was sich noch als Glücksfall erweisen sollte. Die Veilchen, bei denen Maskottchen Super Leo ein umjubeltes Comeback gab, taten sich gegen die Altacher jedenfalls schwer. Vor allem beim Spielaufbau erschwerten die Vorarlberger den Wienern das Leben gehörig mit Robustheit, Aggressivität und einer kompakten Formation.
Die Gäste kamen durch Mahop zur ersten guten Strafraumszene, danach setzte aber die Austria die Akzente. Grünwald schickte mit einem Traumpass Kayode auf die Reise, doch der konnte sich letztlich nicht zwischen Torschuss und Flanke entscheiden (14.). Danach bediente wieder Grünwald, diesmal Zulechner, der per Kopf scheiterte. Kurz danach setzte sich Kayode mit einem Latten-Knaller abermals in Szene (28.).
Das erste Austria-Tor lag in der Luft, es fiel eine Minute später. Der zu Beginn sehr agile Holzhauser flankte präzise auf Rotpuller, dessen Vorlage staubte Shikov aus zwei Metern zum 1:0 ab. Nun schien das Feld für Violett bereitet, doch bei einer Standard-Situation zeigte man sich zu grün hinter den Ohren: Ortiz glich nach einem Freistoß mit dem Kopf zum 1:1 aus (33.).
Premieren-Tor
Auch nach dem Wechsel machte die Austria das Spiel, zunächst ohne Erfolg, weil man die Mittel nicht fand. Das änderte sich in der 60. Minute. Shikov brachte Zulechner in Position, dessen Stang’lpass von der rechten Seite Kayode mit seinem ersten Tor für die Austria zum 2:1 abschloss.
Nun war der Altacher Widerstand gebrochen, die Austria drückte aufs Tempo und wurde für dei Mühen belohnt. Bei einem umstrittenen Elfmeter ließ sich Gorgon – wie schon in Wolfsberg – die Chance nicht nehmen und traf (71.). "Die Austria Wien ist wieder da", hallte es durch das Stadion. Den Fans gefiel die Darbietung. Am Ende hätte der eingewechselte Neuzugang Friesenbichler beinahe nlch getroffen.
Fink, das neue Gesicht, brachte bisher eine Aufbruchstimmung.
Wien, Generali-Arena, 8.057, SR Eisner
Tore:
1:0 (29.) Sikov
1:1 (33.) Ortiz
2:1 (60.) Kayode
3:1 (71.) Gorgon (Elfmeter)
Austria: Almer - F. Koch, Sikov, Rotpuller, Martschinko - Vukojevic, Holzhauser (90. Serbest) - Gorgon, A. Grünwald (83. Friesenbichler), Kayode - Zulechner (76. Kehat)
Altach: Lukse - Zech, Ortiz, Zwischenbrugger, Schreiner - Salomon, Roth, Netzer (73. Jäger), Hofbauer - Ngwat-Mahop (67. Barrera), Aigner (67. Seeger)
Gelbe Karten: Grünwald bzw. Hofbauer, Netzer
Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Ich bin sehr zufrieden. Wir sind nicht so gut ins Spiel gekommen, Altach war sehr gut eingestellt. Es war wie erwartet ein hartes Stück Arbeit, die Mannschaft ist aber ruhig geblieben und hat sich letztlich selbst belohnt. Altach ist ein guter Gegner, ich weiß nicht, ob viele Mannschaften dieses Team schlagen können. Zwei Siege zu Beginn tun immer gut. Man hat ja gesehen, dass wir am Anfang nicht so zielsicher waren, da haben wir hinten zu viel herumgespielt".
Damir Canadi (Altach-Trainer): "Das war eine gute Leistung. Wir haben die Räume zugestellt und durch unser Umschaltspiel auch Chancen kreiert. Es haben individuelle Fehler von uns zu den Gegentoren geführt. Wenn man dann hinten ist, wird es ganz schwer, aber auf die Leistung bezogen kann ich meiner Mannschaft heute nichts vorwerfen. Wir waren ebenbürtig. Almer musste gefühlte 20 Mal den Ball hinausschlagen, weil sie nicht wussten, wie sie das Spiel eröffnen sollen".