Sport/Fußball

Die Austria auf der Suche nach sich selbst

Die Austria wird in dieser Saison ihren Ansprüchen gerecht – und auch nicht. Man entspricht mit Platz drei in der Tabelle der saisonalen Zielsetzung. Umgekehrt gestalten sich vor allem im Frühjahr die Leistungen mehr als durchwachsen, was der anspruchsvolle Austria-Fan oftmals mit einem Fernbleiben bei Heimspielen quittiert.

Im Vergleich zur Meistersaison 2012/’13 pilgern in der aktuellen Saison im Schnitt mehr als 2000 Austrianer weniger in die Generali-Arena. Eine stattliche Anzahl. Auch am Samstag (18.30 Uhr) gegen den Tabellenletzten aus Grödig darf man keinen Ansturm erwarten. Der Hoffnungsschimmer für die Austria: Die Wiener blieben in den letzten sieben Bundesligaspielen gegen die Salzburger stets unbesiegt (drei Siege, vier Remis). So sollte es auch bleiben, wenn der Letzte, der im Frühjahr lediglich zwei Punkte geholt und akut vom Abstieg bedroht ist, zu Gast ist.

Pflichtübung

Trainer Thorsten Fink fordert: "Wir müssen uns jetzt weiter konzentrieren, um den dritten Platz zu erreichen." Der Glaube an die Mannschaft sei da. "Wir haben auch in Unterzahl in Altach gezeigt, dass wir unbedingt gewinnen wollten." Ein Starkreden des Samstag-Gegners ist ob dessen Platzierung schwer bis überflüssig, man will nicht seine eigene Glaubwürdigkeit verlieren.

Zum Personellen: Friesenbichler, Hadzikic, Larsen und Gorgon kränkeln und könnten am Samstag fehlen.

Im Herbst noch lächelte Fortuna den Austrianern in heiklen Situationen zu, im Frühjahr kehrt sie ihnen des Öfteren den Rücken. Das fehlende Spielglück wird bei den Wienern auch beklagt. Doch auch der Mangel an Selbstvertrauen nach dem Fehlstart ins Frühjahr ergibt eine gewisse Stagnation in der Leistung und in den Ergebnissen. Alexander Gorgon sagt: "Ich denke, es fehlt uns an Kontinuität. Wir sind jetzt noch nicht so lange zusammen. Es gab einen riesigen Kaderumbruch, ein neues Trainerteam und einen neuen Sportdirektor. Das sind Faktoren, die in der Summe schon etwas mehr heißen – das sind keine Kleinigkeiten. Ich glaube, man muss uns einfach Zeit lassen."

Die Qualität des Kaders reicht für den dritten Platz aus, nicht aber, um Punkteverluste gegen die Altachs, Wolfsbergs oder Admiras dieser Liga zu vermeiden. Der Hinweis, auch Rapid und Salzburg würden Zähler leichtfertig verschenken, ist ein typischer Austria-Reflex.

Erkenntnisse

Generell gibt es in der Beurteilung eben eine interne und eine externe Sichtweise. Gorgons Innenansicht: "Ich denke, diese Unruhe oder diese angebliche Unzufriedenheit wird mehr von außen hereingetragen. Da müssen wir wirklich darauf aufpassen, dass wir uns das nicht einreden lassen, sondern es ist wirklich sehr vieles gut bei uns. Aber anscheinend ist es in dieser Saison so, dass es nicht sein will, dass wir oben ein bisschen mitmischen können. So weit sind wir noch nicht."

Und das ist der Zuständigkeitsbereich der Mannschaft.