Nations League: ÖFB-Team trifft auf den Welt- und Vizeweltmeister
Die Auslosung der kommenden Nations-League-Auflage hielt für Österreichs Nationalmannschaft absolute Top-Gegner bereit. Durch den im Vorjahr fixierten Aufstieg in Liga A, warteten die ganz großen Kaliber auf die ÖFB-Auswahl.
Die Ziehung am Donnerstag-Abend brachte schließlich Frankreich, Dänemark und Kroatien als Gegner. ÖFB-Teamchef Franco Foda meinte in einer ersten Reaktion im ORF: "Eine sehr interessante Gruppe und eine große Herausforderung vor allem mit dem Weltmeister und dem Vizeweltmeister. Es werden spannende Spiele, wir wollen den einen oder anderen Punkt mitnehmen."
- Gruppe A: Frankreich, Dänemark, Kroatien, Österreich
- Gruppe B: Spanien, Portugal, Schweiz, Tschechien
- Gruppe C: Italien, Deutschland, England, Ungarn
- Gruppe D: Belgien, Niederlande, Polen, Wales
Frankreich - laut Foda absoluter Top-Favorit in der Gruppe - ist regierender Weltmeister, Nations-League-Titelverteidiger und gespickt mit Topstars wie Kylian Mbappe, Antoine Griezmann oder Karim Benzema. Allerdings kam bei der jüngsten EURO bereits im Achtelfinale gegen die Schweiz das Aus. Auch Kroatien verabschiedete sich bei der EM in der Runde der letzten 16, der Vizeweltmeister musste sich Spanien nach Verlängerung beugen.
Revanche gegen Dänemark?
Die Dänen hingegen scheiterten bei der EURO erst im Semifinale an England. Wie stark "Danish Dynamite" ist, bekam das ÖFB-Team in der abgelaufenen WM-Qualifikation zu spüren - daheim setzte es ein 0:4, auswärts ein 0:1. "Ich hätte mir statt Dänemark eine andere Mannschaft gewünscht. Auf der anderen Seite gibt es uns die Möglichkeit, Revanche zu nehmen. Wir haben uns in diesen beiden Spielen unter Wert verkauft", sagte Foda.
Der Teamchef erklärte, seine Wunschgegner wären Italien, Deutschland und England gewesen. "Das wäre toll für alle Fans gewesen, leider ist es nicht so gekommen. Nichtsdestotrotz spielen wir gegen den Weltmeister und gegen den Vizeweltmeister, insofern sind wir sehr zufrieden."
Frankreich verfüge über eine "tolle Mannschaft mit großer Qualität. Vielleicht waren sie bei der EM nicht in optimaler Verfassung, wobei man schon auch sagen muss, dass sie mit Pech ausgeschieden sind", betonte Foda.
Verbleib in Liga A als Ziel
So wie die Franzosen sind auch die Kroaten und Dänen schon jetzt für die WM in Katar qualifiziert - sie werden die Nations-League-Partien aber nicht zu Testzwecken verwenden, ist Foda überzeugt. "Gerade in der Liga A hat man gesehen, dass alle Mannschaften diesen Bewerb sehr ernst nehmen. Da geht es auch um einen Titel." Das Ziel des ÖFB-Teams ist für den Nationaltrainer klar: "Wir wollen alles versuchen, um in der Liga A zu bleiben."
Vorerst stehen allerdings nicht die Nations-League-Matches, sondern das WM-Play-off im Mittelpunkt. Dort trifft Österreich am 24. März in Cardiff auf Wales - im Falle eines Erfolgs ginge es fünf Tage später im Wiener Happel-Stadion gegen den Sieger aus Schottland gegen die Ukraine um ein Endrunden-Ticket. "Wenn alle topfit sind, wenn wir hoffentlich nicht so viele Verletzte wie in der WM-Qualifikation haben, sind wir in der Lage, in Wales zu gewinnen", meinte Foda.
Diesbezüglich sieht es im Moment gut aus - die seit Monaten fehlenden Xaver Schlager und Sasa Kalajdzic sollten Ende März wieder einsatzbereit sein, Stefan Lainer gab bereits sein Comeback nach überstandenem Knöchelbruch.
Die Gruppenspiele werden im Juni und September 2022 ausgetragen. Offen ist noch, ob Foda in diesen Partien überhaupt auf der Bank sitzt - sein Vertrag läuft bis zum Ende der WM-Qualifikation und verlängert sich im Falle einer Teilnahme an der WM in Katar bis Jahresende 2022. Sollte es allerdings im Play-off im März nicht mit dem Ticket für das Wüstenturnier klappen, wäre Fodas Ära beim ÖFB wohl vorbei - noch vor Beginn der Nations League.
Kampf um WM-Teilnahme
"Mit solchen Themen beschäftigen sich Medien, nicht ich. Mein Fokus gilt derzeit dem März-Lehrgang", betonte der Nationaltrainer vor der Auslosung. Seine Auswahl tritt am 24. März im Play-off-Semifinale auswärts gegen Wales an. Bei einem Sieg ginge es fünf Tage später im Wiener Happel-Stadion um die erste WM-Teilnahme seit 1998. Danach ist in der Nations League wohl das große Ziel, nicht Gruppenletzter zu werden und damit in Liga A zu bleiben.
Der relativ neue Bewerb bietet auch wieder eine zweite Chance auf einen Startplatz bei der EURO 2024 in Deutschland. Diesbezüglich wurden von der UEFA noch keine Angaben gemacht, es ist jedoch sehr wahrscheinlich, dass Österreich allein schon aufgrund der Zugehörigkeit zur höchsten Nations-League-Etage in den Play-offs antreten könnte, sollte es über die reguläre, für 2023 angesetzte Qualifikation nicht zum EM-Ticket reichen.
Liga B
- Gruppe A: Ukraine, Schottland, Irland, Armenien
- Gruppe B: Island, Russland, Israel, Albanien
- Gruppe C: Bosnien und Herzegowina, Finnland, Rumänien, Montenegro
- Gruppe D: Schweden, Norwegen, Serbien, Slowenien
Liga C
- Gruppe A: Türkei, Luxemburg, Litauen, Färöer
- Gruppe B: Nordirland, Griechenland, Kosovo, Zypern/Estland
- Gruppe C: Slowakei, Weißrussland, Aserbaidschan, Kasachstan/Moldawien
- Gruppe D: Bulgarien, Nordmazedonien, Georgien, Gibraltar
Liga D
- Gruppe A: Lettland, Liechtenstein, Andorra, Kasachstan/Moldawien
- Gruppe B: San Marino, Zypern/Estland, Malta