Sport/Fußball

Folgen der Corona-Krise: Die Wiener Austria zieht die Notbremse

Bei Bundesliga-Rekordmeister Austria Wien findet das "Corona-Kurzarbeitsmodell" während des ruhenden Spielbetriebs bereits in allen Bereichen Anwendung. Markus Kraetschmer, Vorstandsvorsitzender des Klubs, bedankte sich im klubeigenen "ViolaTV" bei den Mitarbeitern für ihre Bereitschaft. Fast alle Spieler seien ebenfalls bereits an Bord.

"Letztendlich - dafür möchte ich mich bedanken - ziehen alle mit, weil sie erkennen, dass es zum einen für den Fortbestand des Unternehmens sehr wichtig ist, aber letztendlich auch für die Sicherung des eigenen Arbeitsplatzes", sagte Kraetschmer. Er sieht auch bei den Spielern Bereitschaft. "Fast alle Spieler haben schon ihr Okay gegeben, ein paar müssen das noch mit ihren Managern besprechen. Sämtliche Trainerteams, das Rehateam, alle von den Young Violets und sämtliche Mitarbeiter von der Geschäftsstelle und den Betrieben ziehen mit", sagte Kraetschmer aus dem Home Office via Skype.

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Darüber hinaus würden derzeit individuelle Vereinbarungen mit 140 bis 150 Personen getroffen, die der Klub üblicherweise "monatlich abhängig von der Intensität des Spielbetriebs über die Personalverrechnung" abrechne. Für diese Tätigkeiten gäbe es keinen Kollektivvertrag und daher keine Möglichkeit zur Kurzarbeit.

Der Ball wird zumindest bis Anfang Mai ruhen. "Wir fischen nach wie vor in einem sehr dunklen Gewässer mit vielen Variablen", meinte Kraetschmer angesprochen auf Zukunftsszenarien. Die Bundesligaclubs würden in einer außerordentlichen Club-Konferenz nach Ostern die weitere Vorgangsweise besprechen. Die Liga komme den Vereinen hinsichtlich des derzeit laufenden Lizenzierungsverfahrens mit einer Fristverlängerung von "wohl mindestens vier Wochen" entgegen. "Die Liga hat auch eine Unterlage erarbeitet, wo man einen gewissen Stresstest macht. Das werden wir natürlich auch wie alle anderen richtig ausfüllen", sagte Kraetschmer.

Viele Spielerverträge laufen im Sommer aus. "Was die Verträge betrifft, ist das bei einigen Klubs ein Problem. Bei uns nicht. Wir haben zwar einige Verträge, die standardmäßig bis 31.5. beschränkt sind. Allerdings haben wir auch drinnen, dass der Vertrag bis zum letzten Pflichtspiel der jeweiligen Saison läuft. Wenn es danach stattfinden würde, müssen wir natürlich aliquot weiterzahlen", sagte Kraetschmer.