Sport/Fußball

FC Wacker: "Es ist zum Schämen"

Es hat beim FC Wacker schon Weihnachtsfeiern gegeben, bei denen bedeutend mehr gelacht wurde. Als der Verein am Freitag zum internen Saison-Kehraus lud, da war die Stimmung beim Krisenteam endgültig auf dem Tiefpunkt. "Wir haben rundenlang alles schöngeredet, aber jetzt reicht’s. Wie wir seit eineinhalb Jahren den Tiroler Fußball repräsentieren, ist zum Schämen", sagte ein Vorstandsmitglied nach der 1:2-Heimniederlage gegen Austria Lustenau – einem standesgemäßen Abschluss eines Jahres, "in dem wir nur Watsch’n bekommen haben", wie Präsident Josef Gunsch zugeben musste.

Auch unter dem neuen Trainer Klaus Schmidt fanden die Tiroler nicht zurück in die Erfolgsspur, weshalb man beim FC Wacker nun radikalere Schritte plant. "Der Kader ist schlecht zusammengestellt", stellten inzwischen auch die Vereinsbosse fest, vor allem die teuren Routiniers und Ex-Teamspieler wie Andreas Hölzl oder Jürgen Säumel bekommen ihr Fett ab und werden längst als Fehlgriffe abgetan. Das Problem: Genau jene Spieler, von denen sich Wacker lieber gestern als heute trennen würde, sind mit langfristigen Verträgen ausgestattet. Auch Ex-Teamchef Dietmar Constantini, Augenzeuge der 1:2-Niederlage, sieht das Heil nur noch in neuem Personal: "Fünf weg, fünf neue holen. Anders wird das nichts mehr."

Wacker überwintert auf einem Abstiegsplatz, ist im Abstiegskampf allerdings in Gesellschaft: Das Sensationsteam FAC auf Rang vier und Schlusslicht Hartberg trennen nur sechs Punkte. Die Steirer blieben auch im dritten Saisonduell mit Leader LASK ungeschlagen (2:2). Der Aufsteiger liefert sich an der Tabellenspitze mit Mattersburg ein spannendes Rennen um die Rückkehr in die Bundesliga.