Fan-Gewalt in der Türkei: Erste Festnahmen im Skandal von Trabzon
Nach den Fan-Attacken auf Spieler in der türkischen Fußball-Liga sind bisher zwölf Menschen festgenommen worden. Darunter sei unter anderem ein Fan, der dem Trainer von Fenerbahce einen Gegenstand an den Kopf geworfen habe, schrieb der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Montag auf X. Anhänger von Trabzonspor hatten am Sonntag nach dem 2:3 gegen den Club aus Istanbul den Platz gestürmt und Spieler und Trainer des Gegners angegriffen.
Bilder zeigen handgreifliche Auseinandersetzungen. Fans gingen mit Faustschlägen und Tritten auf Fenerbahce-Spieler los. Der türkische Fußballverband hat eine Aufarbeitung des Geschehens und strafrechtliche Sanktionen angekündigt. FIFA-Präsident Gianni Infantino bezeichnete die Fan-Attacken in einem Instagram-Beitrag als "absolut inakzeptabel" und forderte Strafen.
Yerlikaya berichtete, dass die Identifizierung der Fans, die das Spielfeld betreten hätten, laufe. Fenerbahces Mannschaft flog Sonntagnacht im Privatflieger nach Istanbul zurück. Trabzonspors Trainer Abdullah Avci sagte nach den Vorfällen: "Wir erleben eine Zeit, in der der türkische Fußball völlig im Chaos versinkt, in der die Spannungen ständig hoch sind und in der wir die heilende Kraft des Fußballs nicht nutzen können."
Schiedsrichter Meler war auch schon Opfer von Fan-Gewalt
Der türkische Fußball hatte erst in jüngster Vergangenheit mit Gewalt-Vorfällen für negative Schlagzeilen gesorgt. Im vergangenen Jahr war Schiedsrichter Halil Umut Meler nach einem Spiel angegriffen worden, unter anderem vom damaligen Ankaragücü-Präsidenten Faruk Koca. Meler leitete nun auch die Partie in Trabzon.