Sport/Fußball

Hölzls Rückkehr ist eine Herzensangelegenheit

Andreas Hölzl ließ sich nicht beirren. Weder vom Stirnrunzeln einiger Kollegen, die seinen Karriere-Schritt nicht ganz nachvollziehen konnten, noch von dem positiven Lizenz-Entscheid für die Admira, der nun endgültig den Abstieg von Wacker Innsbruck besiegelte. Innerlich hatte sich der 29-Jährige schon vor Wochen dafür entschieden, von Graz nach Innsbruck zurück zu kehren. "Da spielt es für mich nun auch keine große Rolle, in welcher Liga wir vertreten sind. Die Rückkehr nach Innsbruck ist für mich eine Herzensangelegenheit."

Facelifting

Der zehnfache Teamspieler, der einen Dreijahresvertrag unterschrieb, ist eine Schlüsselfigur in den Planungen des Absteigers, der umgehend die Rückkehr in die höchste Spielklasse anstrebt. Deshalb ging Wacker bei der Verpflichtung von Hölzl auch an die finanzielle Schmerzgrenze. "Wir wollten Tiroler Führungsspieler haben. Mit Hölzl und Tormann Pascal Grünwald haben wir jetzt zwei Spieler mit großer Erfahrung geholt", erklärt Wacker-Sportchef Florian Klausner.

Nach dem Abstieg unterziehen die Innsbrucker ihre Mannschaft einem radikalen Facelifting. Eine Konsequenz auf die sportliche Talfahrt und die verfehlte Personalpolitik der letzten Monate. "Wir müssen der Mannschaft eine neue Struktur geben", weiß der Sportchef. Bezeichnend, dass fast alle Spieler, die im letzten Sommer vom damaligen Cheftrainer und Sportchef Roland Kirchler engagiert worden waren, den Verein verlassen (müssen).

Lediglich die beiden Schweizer Talente Darko Jevtic und Stjepan Vuleta haben in Innsbruck eine Zukunft. Florian Klausner verhandelt mit dem Schweizer Serienmeister FC Basel über ein neuerliches Leihgeschäft. "Die beiden würden uns in der Ersten Liga extrem weiter helfen", sagt der Sportchef, der in den nächsten Tagen noch öfter am Verhandlungstisch sitzen wird. Der Vertrag mit Cheftrainer Michael Streiter muss genauso verlängert werden wie jener mit Abwehrchef Zeljko Djokic, auf den die sportliche Führung große Stücke hält, obwohl der Serbe im Frühjahr in erster Linie durch zwei dumme Ausschlüsse aufgefallen war.

Transferaktien

Unklar ist derweil noch die Zukunft der beiden U-21-Teamspieler Christian Schilling und Simon Piesinger. Die beiden wollen den Verein genauso verlassen wie Thomas Bergmann, besitzen aber noch laufende Verträge. "Wir sind da sehr gelassen. Wenn ein Verein kommt und eine Ablöse bezahlt, ist es gut für uns. Wenn sich niemand findet, dann haben wir drei Spieler mit Erfahrung mehr im Kader und müssen uns nicht anderweitig umschauen", erklärt Sportchef Klausner.

Überhaupt haben die Tiroler bei ihrer Spielersuche eher die Qual der Wahl als umgekehrt. Sportchef Klausner ist verblüfft, welche Fußballer sich alle beim Absteiger anbieten. "Offenbar ist Innsbruck als Zweitligist für manche Spieler interessanter als so mancher Klub, der oben spielt."