Sport/Fußball

Abfuhr bei Tottenham: Der WAC fliegt aus der Europa League

Der Wolfsberger AC ist am Mittwochabend im Sechzehntelfinale der Europa League gegen Tottenham Hotspur ausgeschieden. Nach der 1:4-Hinspiel-Niederlage am vergangenen Donnerstag in Budapest verlor der WAC auch das Retourpartie in London klar mit 0:4 (0:1). Die Tore erzielten Dele Alli (10.), Carlos Vinicius (50., 83.) und Gareth Bale (73.). Tottenham stieg also mit dem Gesamtscore von 8:1 ins Achtelfinale auf, das am Freitag ausgelost und am 11. bzw. 18. März gespielt wird.

TOTTENHAM  HOTSPUR - WAC 4:0 (1:0)
Tore: 
1:0 (10.) Alli, 2:0 (50.) Vinicius, 3:0 (73.) Bale, 4:0 (83.) Vinicius.
Gelbe Karten: Doherty, Davies, Alderweireld bzw. Baumgartner, Wernitznig.
Tottenham: Hart - Doherty (74. Lavinier), Dier, Alderweireld, Davies - Sissoko (82. John), Winks - Lamela (69. Bale), Alli (81. Scarlett), Bergwijn (69. Moura) - Vinicius.
WAC: Kuttin - Baumgartner (65. Giorbelidze), Henriksson, Lochoshvili - Novak (45. Pavelic), Wernitznig, Liendl, Stratznig (79. Rnic), Scherzer (65. Peric) - Dieng, Vizinger (45. Joveljic).

  • Gesamtscore: 8:1 (Hinspiel: 4:1).

Der WAC hatte in der von Trainer Ferdinand Feldhofer als "Bonusspiel" titulierten Partie zwar durch Christopher Wernitznig, der an seinem 31. Geburtstag aus 20 Metern übers Tor schoss, die erste Chance (6.), doch der erste Treffer fiel dann vier Minuten später auf der Gegenseite: Nach Pass von Matt Doherty schloss Englands Teamspieler Alli mit einem perfekten Fallrückzieher aus 13 Metern ins Eck spektakulär ab.

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Rettungsaktion des WAC

Danach blieben Topmöglichkeiten lange Zeit aus. Tottenham-Schlussmann Joe Hart musste vor dem Wechsel einzig bei einem zu leicht ausgefallenen Strafraum-Schuss von Michael Liendl eingreifen (34.). Kurz vor der Pause hatte der brasilianische Mittelstürmer Vinicius das 2:0 auf dem Fuß, nachdem er Tormann Manuel Kuttin hatte aussteigen lassen. Doch WAC-Abwehrchef Gustav Henriksson erwischte den Ball bei seiner Rettungsaktion mit dem Fuß noch vor der Linie. In derselben Minute musste Kuttin dann auch noch einen Schuss von Steven Bergwijn entschärfen (beide 44.).

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Nicht einmal fünf Minuten nach dem Wechsel hieß es aber 2:0: Nachdem WAC-Stürmer Cheikhou Dieng nach Kontakt mit Eric Dier erfolglos Elfmeter gefordert hatte, verwertete Vinicius im Gegenangriff eine Alli-Flanke per Kopf ins kurze Eck. Schlussmann Kuttin glänzte wenig später mit einer Abwehr eines Schusses von Erik Lamela (54.). Auf der Gegenseite bediente Liendl den in der Pause eingewechselten Dejan Joveljic per Flanke, doch der Kopfball des Stürmers landete neben dem Tor. Wenig später scheiterte er dann an Hart (63.).

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Ein Klasseunterschied

Anschließend spielte nur noch Tottenham, wobei Kuttin sich zwar mehrmals auszeichnete - etwa bei einem Schuss aus kurzer Distanz von Alli (67.) -, allerdings auch zwei weitere Male machtlos war. So etwa beim Schuss des erst vier Minuten zuvor eingewechselten Bale, der nach Pass von Alli mit seinem starken linken Fuß perfekt ins lange Eck traf. Der Endstand resultierte dann aus einem Schnitzer von Henriksson am eigenen Sechzehner, nach dem Vinicius seinen Doppelpack schnürte.

Der Klasseunterschied war am Ende deutlich zu sehen. Tottenham hat in seinem Kader nicht weniger als 17 Spieler stehen, deren Marktwert den des gesamten WAC-Teams übertrifft.

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  • STIMMEN ZUM SPIEL

Jose Mourihno (Tottenham-Trainer): "Das war ein sehr gutes Spiel von uns, mit gutem Teamspirit, guten individuellen Leistungen, fantastischen Toren - und niemand hat sich verletzt. Ich bin also glücklich. Man muss gut spielen, um solche Teams so zu schlagen. Der WAC hat versucht, hoch zu pressen, und sehr gut organisiert gespielt. Das 1:0 von Alli wird man weltweit sehen, dieses Tor spricht für sich selbst. Er (Alli, Anm.) hat aber auch sonst sehr gut gespielt. Sein Tor war wunderschön, aber seine beiden Vorlagen und die harte Arbeit sind für mich wichtiger. Wir brauchen ihn jetzt in Topform mehr denn je."

Ferdinand Feldhofer (WAC-Trainer): "Gratulation zum verdienten Sieg von Tottenham. Das war sehr souverän und großartig, großes Kompliment an die Qualität von Tottenham. Zu unserer Situation - es ist natürlich ein bisschen frustrierend, weil man eigentlich das Gefühl gehabt hat, so auch heute, dass man eigentlich gar nicht so weit weg ist. Aber dann sieht man die individuelle Qualität von den Tottenham-Spielern, die einfach, wenn sie ein paar Zentimeter Raum bekommen, großartige Dinge machen vor dem Tor - und auch die Tore machen. Bei den ersten beiden Toren haben wir ein paar Zentimeter zu viel Raum hergegeben. Beim ersten haben wir nicht nah genug verteidigt, so dass er da den Fallrückzieher ansetzen kann - ein Weltklassetor. Und beim zweiten Tor haben wir zu viel Raum vor der Flanke gegeben und dann nicht den Kontakt in der Box gehabt. Und das dritte und vierte haben wir uns dann selber geschossen. Da brauchen wir nicht drüber diskutieren."