Ungarn fordert EM-Titelverteidiger Portugal und Superstar Ronaldo
Eigentlich war Diogo Dalot im Urlaub. Der 22 Jahre alte Rechtsverteidiger von AC Milan bekam dann auf einmal einen Anruf. „Ich war gerade dabei, ins Restaurant zu gehen“, berichtete Dalot von seiner plötzlich unterbrochenen Auszeit in Dubai. Eine „komische Situation“ sei das gewesen. Aber zugleich auch ein „ganz spezieller Moment“.
Der Verteidiger stand am vorletzten Wochenende noch in jener portugiesischen Mannschaft, die das Finale der U-21-EM gegen Deutschland mit 0:1 verlor und wollte mit seiner Freundin ausspannen, nach dem positiven Corona-Test bei João Cancelo (Manchester City) musste Teamchef Fernando Santos reagieren – und Diogo Dalot folgte.
Duell vor vollen Rängen
Am Montagmorgen stand er schon mit den Kollegen um Cristiano Ronaldo auf dem Trainingsplatz in Budapest, am Dienstag ist Ungarn der erste Gegner des Titelverteidigers, Dalot wird wohl auf der Bank Platz nehmen (18 Uhr/live ORF 1). Und die Puskás-Arena wird wohl bis auf den letzten Platz gefüllt sein – Ungarn ist das einzige der EM-Veranstalterländer, das so etwas zulässt.
„Unser Ziel ist der Titel“, sagt Fernando Santos, und für Ronaldo geht es um weitere Rekorde. 21 EM-Einsätze hat er schon, das ist einsame Spitze, mit einem Tor am Dienstag würde er den Franzosen Michel Platini (9) hinter sich lassen und auch hier eine Bestmarke setzen. „Ich bin bei dieser EM, als ob es meine erste wäre. Ich fühle mich so motiviert oder noch motivierter als 2004 bei meiner ersten“, verkündete der 36-Jährige, dem Offensiv-Asse wie João Félix (Atlético Madrid), Bruno Fernandes (Manchester United) und Bernardo Silva (Manchester City) zur Seite stehen.
Doch die offensive Hauptrolle, die gehört immer noch Ronaldo, wie auch Verteidiger José Fonte weiß: „Er ist noch immer eine Bestie, deshalb sollte man nichts anderes als etwas Fantastisches von ihm erwarten.“