Sport/Fußball

Abschied einer großen Fußballbühne

Das Estadio Vicente Calderon verabschiedet sich Mittwochabend als große Fußball-Bühne. Und für diese Saison ziemlich sicher auch Atlético Madrid, der Klub, der dort mehr als 50 Jahre gespielt hat. Atlético hat beim Stadtrivalen Real im Hinspiel des Champions-League-Semifinales 0:3 verloren. Wenn das Wunder doch noch gelingt, wird das Endspiel in Cardiff ausgetragen. In der Meisterschaft steht im Vicente Calderon (benannt nach dem Langzeit-Präsidenten) noch das Spiel gegen Bilbao in der letzten Runde am 21. Mai auf dem Programm.

Das Gelände wird Teil des Uferparks am Fluss Manzanares werden. Für dieses Begrünungsprojekt wird die Stadtautobahn M30, die unter der Tribüne des Stadions hindurchgeführt hatte, untertunnelt.

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Atlético zieht im Sommer um. Vor Kurzem wurde das Areal, rund acht Kilometer vom Zentrum entfernt und nahe des Flughafens Barajas, von der Stadt an den Klub verkauft. 1994 wurde dort das "Estadio de Madrid" eröffnet. Danach wurde es stillgelegt und sollte das Olympiastadion werden, aber die Bewerbungen für 2016 und 2020 scheiterten. Jetzt wurde alles bis auf die Haupttribüne weggerissen und neu aufgebaut. 200 Millionen Euro kostet der Neubau. Nun sollen mehr als 70.000 Menschen dort Platz finden, im Vicente Calderon waren es "nur" 55.000.

Atlético wird nicht nur durch die steigenden Zuschauereinnahmen verdienen, auch der Name des Stadions wurde verkauft. Es wird jetzt "Wanda Metropolitano" heißen. Metropolitano hieß ab 1923 das Vorgänger-Stadion des Vicente Calderon, wo der Großvater von Atlético-Star Fernando Torres gespielt hat. Und der chinesische Wanda-Konzern hält rund 20 Prozent der Anteile am Verein.