Sport/Fußball

Englands Angst vor dem Elfmeter

Irgendwie passen sie ja zusammen: Ihre Männer sind außergewöhnliche Fußballer, in der Offensive zu Hause und auch abseits des Feldes für Schlagzeilen gut. Trotzdem dürfte es Zufall sein, dass die Ehefrauen der beiden Team-Stars Rooney (Coleen) und Cassano (Carolina) vor dem Viertelfinal-Schlager EnglandItalien am Sonntag in Krakau im selben Hotel untergebracht sind.

Für sportlichen Gesprächsstoff sorgt in England die traditionelle Furcht vor einem Elferschießen. "Es verändert sich einfach alles, wenn es zu diesen Situationen kommt", bekannte Englands Keeper Joe Hart. Vor der Sonntagspartie in Kiew ließ Trainer Roy Hodgson bereits für das große Finale nach einer Verlängerung ohne Sieger trainieren. "Wir haben bisher nach Trainingseinheiten noch immer etwas Zeit genutzt, um das regelmäßig zu üben. Wir werden das ganze jetzt natürlich noch ernster verfolgen", sagte Hodgson.

Vorbild Chelsea

Möglicherweise hat Chelsea mit dem Shootout-Sieg im Champions-League-Finale gegen Bayern München eine Wende eingeleitet. Allerdings wurden von den fünf Elfmetern der Londoner nur zwei von Engländern geschossen. Im Nationaltrikot gelten andere Gesetze. Gleich fünf Mal in den vergangenen 22 Jahren flog England bei Welt- oder Europameisterschaften nach dem Elfmeterschießen raus. Nur einmal gewannen die Engländer in der Strafstoß-Lotterie: 1996 im EM-Viertelfinale gegen Spanien.

Torhüter Hart versicherte: "Ich habe meine Hausaufgaben gemacht und weiß, wo alle Italiener ihre Elfmeter hinschießen." Der Schlussmann von Meister Manchester City wurde angesichts der bangen Fragen der englischen Reporter richtig tollkühn. "Ich würde einen der ersten fünf Elfmeter selbst schießen, wenn man das von mir verlangen würde, hundertprozentig", kündigte Hart an.

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