Hummels und Müller vor Comeback: DFB baut auf seine Rückkehrer
Zweieinhalb Jahre ist es her, dass Mats Hummels und Thomas Müller für die deutsche Nationalmannschaft aufgelaufen sind. Das Duo war im November 2018 von Bundestrainer Jogi Löw aussortiert worden, feiert aber heute rechtzeitig vor der EURO sein Comeback. Gegner am Innsbrucker Tivoli ist Dänemark (21 Uhr), Zuschauer sind jedoch keine erlaubt. Ein Antrag des DFB auf Zulassung einer beschränkten Zahl von Fans wurde von den örtlichen Behörden mit Hinweis auf die gültige Corona-Verordnung abgelehnt.
Zeit für Sentimentalitäten bleibt Hummels vor seinem 71. Länderspiel aber keine: „Es ist ganz wichtig, dass wir da nicht locker eine Trainingseinheit absolvieren wollen, sondern direkt so rangehen, wie wir bei der EM spielen wollen.“ Müller pflichtet ihm bei: „Wir haben Ansprüche, auch da schon gute Leistungen abzuliefern.“ Damit die blamable WM 2018 in Vergessenheit gerät, bereitet Löw sein Team in Seefeld auf sein letztes großes Turnier vor, der Bundestrainer hört nach der Endrunde auf. „Die Mannschaft soll sich festigen und Wettkampfpraxis sammeln“, hofft Löw, der heute allerdings auf einige Stammkräfte verzichten muss. Antonio Rüdiger, Kai Havertz und Timo Werner von Champions-League-Sieger Chelsea stehen ebenso noch nicht zur Verfügung wie Ilkay Gündogan (Manchester City), Toni Kroos (Real Madrid) und Leon Goretzka (Bayern München). Dafür brennen Hummels und Müller umso mehr auf ihr Comeback im Teamdress.
Ausfall bei ÖFB-Gegner
Ebenfalls heute im Testeinsatz ist Österreichs Gruppengegner Niederlande. Die Oranjes treffen im Rahmen ihres Trainingslagers in Portugal auf Schottland (20.45 Uhr). Im Vorfeld der Partie setzte es für Teamchef Frank de Boer allerdings einen herben Rückschlag: Er muss bei der EM auf seinen Tormann Jasper Cillessen verzichten. Der 32-Jährige wurde vergangene Woche positiv auf das Coronavirus getestet und ist seither in Quarantäne. „Ich finde es sehr bitter für Jasper“, sagte De Boer, die Entscheidung sei aber alternativlos gewesen. „Wir wissen nicht, wie lange es bei ihm dauern wird. Das erste Spiel hätte er sowieso verpasst, auch die komplette Vorbereitung hätte er also nicht mitmachen können. Wir spielen aber eine EM und da brauche ich Spieler, die zu 100 Prozent fit sind“, sagte de Boer. Seine Nummer eins bei der Endrunde wird nun wohl England-Legionär Tim Krul von Norwich sein.
Auch heute am Platz steht ein absoluter Top-Favorit auf den EM-Titel. Frankreich probt gegen Wales (21.05 Uhr). Dabei könnte es zum ersten Mal passieren, dass Karim Benzema und Kylian Mbappe gemeinsam stürmen. Benzema hat sein letztes Länderspiel 2015 bestritten. Es folgte eine Erpressungsaffäre und das Zerwürfnis mit Teamchef Didier Deschamps. Nach der Versöhnung freut sich der Real-Angreifer auf die EURO. Und auf Mbappe: „Er ist ein Phänomen.“