Sport/Fußball

Eine Weichenstellung für die Europa League

In der Gruppenphase beginnen die entscheidenden Wochen für die Bundesliga-Klubs. Den Anfang macht heute Meister Salzburg beim türkischen Cupsieger Konyaspor (19 Uhr). Danach empfängt Vizemeister Austria den kroatischen Meister Rijeka, der in der Champions-League-Quali Salzburg eliminieren konnte (21.05 Uhr).

Der KURIER beantwortet die wichtigsten Fragen vor den beiden Duellen:

Wie ist die Ausgangslage in den beiden Gruppen?

Salzburg: Österreichs Meister reiste gestern mit 20 Spielern als Leader der Gruppe I in die Türkei. Ein Sieg bei Konyaspor wäre ein riesiger Schritt in Richtung Aufstieg. Aber auch eine Niederlage nach elf ungeschlagenen Europacup-Spielen wäre keine Katastrophe, weil auf Salzburg danach gegen Konyaspor und Guimarães zwei Heimspiele warten.

Austria: Die Wiener stehen nach nur einem Punkt aus zwei Spielen mehr unter Druck als Red Bull. Ein Heimsieg gegen Rijeka wird notwendig sein, um den Aufstieg aus eigener Kraft schaffen zu können. "Gewinnen wir zwei Mal gegen Rijeka, ist es entschieden. Verlieren wir zwei Mal, ist es auch entschieden", sagt Austria-Trainer Fink.

Wie ist die Personalsituation bei den zwei Klubs?

Salzburg: Beim 1:0-Sieg gegen Marseille vor drei Wochen fehlten zehn Spieler. Die Verletztenmisere hat sich zuletzt aber entspannt. Mit Hwang fällt nur mehr ein Spieler aus, der zum engsten Stamm der Elf gehört.

Austria: Die Verletztenliste ist weiterhin extrem lang. Routinier Westermann trainierte nach einer fünfwöchigen Verletzungspause gestern erstmals mit der Mannschaft, über einen Einsatz wird erst heute entschieden.

Wie liegen Salzburg und Austria im Klubranking?

Salzburg: Österreichs Meister ist in der Fünf-Jahreswertung aktuell 35. und damit in Europa so gut klassiert wie noch nie seit dem Einstieg von Red Bull im Jahr 2005.

Austria: Der Vizemeister hat in dieser Saison 26 Ränge gut gemacht und ist aktuell 82. Die Austria liegt aber immer noch hinter Rapid (62.). Die Hütteldorfer machten seit Saisonstart elf Plätze gut, obwohl sie nicht für den Europacup qualifiziert sind.

Wie sind die beiden heutigen Gegner in Form?

Konyaspor: Salzburgs Gegner steckt in einer sportlichen Krise. Das 0:2 gegen Galatasaray war die fünfte Niederlage im achten Saisonspiel in der SüperLig. In der Europa League hat Konyaspor das erste Heimspiel gegen Guimarães aber 1:0 gewonnen.

Rijeka: Austrias Gegner hat nach dem 0:1 gegen Istra in der kroatischen Liga den Anschluss zu Leader Dinamo Zagreb verloren. Im Europacup wartet der kroatische Meister seit Mitte Juli (5:1 gegen The New Saints) und sechs Spiele auf einen Sieg. Der Ex-Austrianer Gorgon wurde von ÖFB-Physiotherapeut Kasztner fit gemacht und wird heute dabei sein.

Um wie viel Geld geht es in den beiden Spielen?

Für einen Sieg gibt es 360.000 Euro, ein Unentschieden wird mit 120.000 honoriert. Als Bonus erhalten die Gruppensieger 600.000, die -zweiten 300.000 Euro. Die Austria hat bisher 2,955 Millionen Euro an Prämien eingespielt, Salzburg 3,08 Millionen. Dazu kommt noch eine Million Euro für das Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation.

Was steht sonst noch diese Saison auf dem Spiel?

Salzburg und Austria haben eine historische Chance. Zum ersten Mal ist es wirklich realistisch, einen Fixplatz für die Champions League zu holen. Dafür reicht Platz 11 im Länderranking, auf dem derzeit die Niederlande liegt. Österreich ist Zwölfter mit 0,949 Punkten Rückstand. Zwei Siege bringen Österreich übrigens einen Punkt.