Dortmund machte Tuchel und den Bayern ein Geschenk
Es klang wie eine Drohung. „Der Schlüssel ist, dass wir Vertrauen in uns selbst haben. Ich glaube, dass die Mannschaft eine unglaubliche Wucht entfalten kann. Das ist die Grundvoraussetzung. Wir werden emotional voll bereit sein“, hatte Bayern Münchens neuer Trainer Thomas Tuchel vor seinem ersten Auftritt in der Allianz-Arena erklärt.
Der Gegner – Tabellenführer Dortmund – hörte die Worte wohl, allein, es kam wie so oft. Das DFB-Pokal-Halbfinale 2017 hätte als Muster dienen können, als der BVB zuletzt in München gewonnen hatte (3:2). Oder auch das 3:0 in der Bundesliga am 12. April 2014. Jedoch fügte sich die Partie am Samstagabend in die Serie der letzten Bundesliga-Duelle seither ein: Nach 2:1, 5:1, 4:1, 6:0, 5:0, 4:0, 4:2 und 3:1 siegten die Bayern vor 81.000 Zuschauern im ausverkauften Stadion mit 4:2.
Die frühe Entscheidung
Das Spiel begann, wie es sich für ein Debakel gehört – mit einem fürchterlichen Fehler von BVB-Tormann Kobel. Der frühere Salzburger Upamecano hatte einen langen Ball nach vorn gespielt, der Schweizer eilte aus seinem Tor, schlug am Spielgerät vorbei, berührte es aber dennoch leicht – Eigentor, 1:0 (13. Minute).
Fünf Minuten später flankte Kimmich, De Ligt leitete per Kopf weiter, Müller bugsierte den Ball mit dem Oberschenkel ins Tor. Und nach weiteren fünf Minuten konnte Kobel zwar einen Schuss von Sané parieren, doch Müller staubte den Abpraller humorlos zum 3:0 ab.
4:0 durch Coman
In dieser Tonart ging es auch nach dem Seitenwechsel weiter. Die Münchner spielten flott nach vorn, die Dortmunder wirkten eingeschüchtert, waren im Spielaufbau viel zu behäbig und fügten sich in die Rolle des braven Sparringpartners. 50. Minute: Coman spielte diagonal zu Sané auf die rechte Seite, der den Ball nach einem Dribbling zurück zum Franzosen gab, 4:0.
Mehr als Ergebniskosmetik durch den Elfmeter von Can war den Dortmundern nicht vergönnt (72.), der kurz zuvor eingetauschte Gnabry hatte Bellingham ungeschickt zu Fall gebracht.
Immerhin: Dortmund kam noch einmal zurück. Can durfte per Elfmeter verkürzen, nachdem der kurz zuvor eingetauschte Gnabry hatte Bellingham ungeschickt zu Fall gebracht (72.), Malen traf zum 4:2-Endstand (90.).
Blamage für Leipzig
Einen Dämpfer im Kampf um die Champions-League-Plätze musste auch Leipzig hinnehmen. Die Sachsen mit Konrad Laimer mussten sich Mainz daheim mit 0:3 geschlagen geben. Damit verpasste Leipzig die Chance, an Freiburg vorbeizuziehen, das sich ohne Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch gegen Hertha BSC mit einem 1:1 begnügen musste. Union Berlin hingegen bleibt nach dem 3:0-Heimsieg gegen Stuttgart dem Spitzenduo weiter auf den Fersen. VfB-Trainer Labbadia, erst in der Winterpause verpflichtet, steht laut Bild vor der Ablösung.