Sport/Fußball

Doppel-Prüfung für Wackers Kirchler

Roland Kirchler ist dieser Tage hin- und hergerissen. Einerseits sollte er ja über den Unterlagen hocken und für die bevorstehende Trainerprüfung strebern, andererseits gibt es da auch noch einen Verein in akuter Abstiegsgefahr, der gerade jetzt seine ganze Aufmerksamkeit verlangt. Der Tag, so sagt der Neo-Coach des FC Wacker, habe im Moment für ihn eindeutig zu wenige Stunden. "Das ist keine Belastung, sondern eine riesige Herausforderung", erklärt Kirchler.

Für einen ersten Aha-Effekt hat der Tiroler in seinem ersten Match bereits gesorgt, für eine Trendwende war das 1:0 gegen Ried, der erste Punktegewinn nach sieben Niederlagen in Serie, freilich zu wenig. "Wenn du als Spieler immer nur eine auf den Deckel bekommst, dann braucht es mehr Erfolgserlebnisse, um Sicherheit zu bekommen."

Punktelos

Ein Auswärtspunkt würde zum Beispiel schon in diese Kategorie fallen. Auswärtspunkte sind den Tirolern völlig fremd, in fünf Auswärtsspielen kassierte Wacker gleich fünf Pleiten, Gesamtscore 1:15. "Es wird Zeit, dass wir auswärts punkten", weiß Kirchler, der seine Spieler an den Auftritt gegen Ried erinnert, bei dem Wacker das erste Mal in diesem Spieljahr ohne Gegentreffer geblieben war. "Das war ein wichtiges Signal für die Spieler: Die haben gesehen, dass sie doch noch zu Null spielen können." Die Rückkehr von Kapitän Abraham soll dabei die Innsbrucker Abwehrkräfte zusätzlich stärken.

Die Tiroler bleiben nach dem Auswärtsspiel übrigens im Osten. Bereits am Dienstag wartet das Cup-Duell gegen Sturm. Vorher muss Kirchler in Schielleiten noch seine Trainerprüfung absolvieren und seine Diplomarbeit präsentieren. Das Thema, das sich der Coach ausgesucht hat, ist aktueller denn je: "Der Trainer als Führungsfigur." "Deshalb habe ich noch schnell einige Seiten überarbeitet und meine ersten beiden Wochen als Wacker-Trainer einfließen lassen."