Diskriminierung? Empörung nach Frauen-Training als Strafe
Nach einer unbedachten Aussage des ehemaligen Sturm-Graz-Trainers Heiko Vogel samt folgender Bestrafung regt sich Unmut in Deutschlands Frauenfußball-Szene. Vogel, der nun Mönchengladbachs U23-Team coacht, äußerte sich zunächst unsportlich gegenüber zwei Schiedsrichter-Assistentinnen. Er wurde daraufhin gesperrt und außerdem auch dazu verordert, sechs Trainingseinheiten einer Frauen- oder Mädchenmannschaft zu leiten. Für die Fußballerinnen war dies ein Affront.
Am Samstag veröffentlichten Spielerinnen der Bundesliga und 2. Bundesliga einen Offenen Brief an den Deutschen Fußball-Bund (DFB), in dem sie sich über Vogels verbales Fehlverhalten ebenso wie gegen die entsprechende Strafe beschweren. „Dieses Urteil diskriminiert alle Frauen im Sport und speziell im Fußball“, heißt es in dem Brief, den Teamkapitänin Alexandra Popp und weitere Spielerinnen veröffentlichten.
"Überprüfung"
Der DFB und Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg reagierten wenig später auf den Brief. „Ich kann den großen Ärger der Spielerinnen verstehen und nachvollziehen, dass sie sich dazu öffentlich Gehör verschaffen“, schrieb Ratzeburg. Es sei „unbegreiflich, dass man ein Training einer Frauenmannschaft als Teil einer Strafe verordnet“, fügte die Funktionärin an. Der DFB schrieb, man sei seit mehreren Tagen mit dem beteiligten Landesverband im Austausch. Dessen Präsidium hat bereits „eine Überprüfung des Urteils“ angeordnet.