Sport/Fußball

Die Austria gibt in Mattersburg einen Sieg aus der Hand

Ein Schuss auf’s Tor, 1:0. Das war die sportliche Geschichte der ersten Halbzeit. Bright Edomwonyi hatte sie geschrieben, indem er mit dem Ball am Fuß Mattersburg-Verteidiger Nedeljko Malic wie eine Slalomstange umkurvte und vorbei an Tormann Markus Kuster eingeschossen hatte (43.).

Der Rest der 45 Minuten war grausam anzuschauen, nur den einen Torschuss gab es. Der Mattersburger Patrick Salomon schaffte zumindest eine halbwegs passable Annäherung (24.).

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War es der starke Wind? War es der Mattersburger Rasen, der wegen eines Pilzbefalls in eine holprige Wiese mutiert ist? Das wären schlechte Ausreden, weil beiden Teams Mut und Wille für eine gefälliges Spiel nach vorne fehlten.

Umstellungen

Die Austria hätte nach zwei Siegen in Folge eigentlich mit Selbstvertrauen spielen können. Weil Linksverteidiger Cuevas gesperrt war, zog Trainer Thomas Letsch Innenverteidiger Igor nach außen und dafür Schoissengeyr im Zentrum aufstellte. „Wir setzen auf Robustheit“, sagte der Trainer, der dazu im Mittelfeld den zuletzt gesperrten Ebner für den erkrankten Prokop brachte.

Bei Mattersburg gab in der Abwehr Rath nach seiner Verletzungspause ein Comeback für den verletzten Ortiz. Im Mittelfeld wurde Jefte von Erhardt ersetzt. Und im Sturm begann Kvasina statt Pusic. Der Ex-Austrianer Kvasina hatte vor einer Woche mit einem verschossenen „Zirkuselfer“ den Sieg gegen die Admira verschenkt.

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„Er darf das vergessen machen“, sagte Mattersburgs Trainer Klaus Schmidt. Eine gute Entscheidung. Nach einem Eckball von Renner erzielte Kvasina den Ausgleich (54.). Es war das elfte Saisontor der Burgenländer nach einem ruhenden Ball.

Später Siegtreffer

Mattersburg war agiler aus der Pause gekommen und verantwortlich dafür, dass das Spiel an Qualität gewinnen konnte. „Wir haben uns die Schneid abkaufen lassen“, sagte Letsch. „Wir haben gespürt, dass die Austria in der Luft Probleme hatte und haben das lange Holz ausgepackt“, erklärte Schmidt die taktische Neuausrichtung mit hohen Bällen in den Strafraum.

So entstand auch der Siegestreffer. Im Finish brachte Schmidt mit Bürger und Pusic zwei neue Stürmer – wieder eine gute Entscheidung. Nach einer Flanke von Höller köpfelte Bürger den Ball an den Kopf von Pusic, der ihn ins Tor lenken konnte (84.).

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Während Mattersburg nach fünf sieglosen Spielen wieder feiern konnte, lieferten sich frustrierte Austria-Fans Scharmützel mit den eigenen Spielern – auf dem Feld und danach vorm Bus.