Der sensationelle Höhenflug der Admira
Dietmar Kühbauer musste es schwarz auf weiß sehen. So eine turbulente Saison geht auch an einem der abgebrühtesten Protagonisten der Bundesliga nicht spurlos vorbei.
Als nach dem 3:2-Sieg der Admiraner über die Austria alle Fragen gestellt und die Kameras ausgemacht waren, griff der Trainer des Aufsteigers zur Fernbedienung. In aller Ruhe begutachtete er noch einmal im Teletext die Bundesliga-Tabelle.
"Das kann sich sehen lassen", murmelte der 40-jährige Burgenländer, ehe er ins Wochenende verschwand.
Drei Runden vor Saisonschluss stehen die Niederösterreicher im Rennen um Platz drei und den damit verbundenen Startplatz in der Europacup-Qualifikation in der Poleposition. Mit erstaunlicher Leichtigkeit hat es der Jung-Trainer bislang geschafft, das Thema Europa von seiner Mannschaft fernzuhalten – auch, weil er vermutlich weiß, dass das Restprogramm die vermutlich schwierigsten Aufgaben für die Admiraner bereithält.
Es wäre die Krönung für eine ohnehin schon fulminante Saison. Die Partien der Südstädter sind Festspiele mit oftmals aberwitziger Dramaturgie. Auch am Samstag gegen die Austria schienen die jungen Admiraner eine 3:0-Führung binnen einer Minute noch aus der Hand zu geben. Kühbauer strich dennoch das Positive heraus: "Die erste Halbzeit war die beste, die wir je gespielt haben."
Kein Team der Liga hat bislang öfter getroffen (55), nur Schlusslicht Kapfenberg hat mehr Gegentore kassiert. Kühbauer hat derweil seinen Ruf als Talenteförderer bestätigt. Im aktuellen Admira-Kader stehen neun Spieler aus der eigenen Akademie, insgesamt gaben 14 Spieler unter Kühbauer ihr Debüt in der höchsten Spielklasse. "Wenn zwei Spieler auf dem gleichen Niveau sind, bekommt bei mir immer der jüngere den Vorzug", lautet Kühbauers Credo. Die Dienste des Erfolgstrainers hat man sich in der Südstadt bis Sommer 2014 gesichert.
Neue Geldquellen
Unsicher ist die zukünftige Struktur des Vereins. Nachdem Klubboss und Geldgeber Richard Trenkwalder vor einem Jahr die Mehrheit an seinem Personalleasing-Unternehmen an ein deutsches Investmenthaus verkauft hat, wird nach neuen Geldquellen gesucht. Zwar besteht mit Trenkwalder ein Rahmenvertrag bis zum Jahr 2017, die jährliche Höhe der finanziellen Unterstützung ist allerdings Verhandlungssache. Zudem könnte auch die Trenkwalder-Arena einen neuen Namen bekommen.
Endspurt in Österreichs Fußball
BUNDESLIGA
34. Runde, Donnerstag, 10. Mai, 18.30 Uhr: Salzburg – Kapfenberg. 20.30: Austria – Wr. Neustadt, Ried – Innsbruck, Mattersburg – Rapid (ORFeins), Sturm – Admira.
35. Runde, Sonntag, 13. Mai, 16 Uhr: Kapfenberg – Rapid, Innsbruck – Sturm, Wr. Neustadt – Salzburg (ORFeins), Admira – Ried, Austria – Mattersburg.
36. und letzte Runde, Donnerstag, 17. Mai, 16 Uhr: Rapid – Innsbruck, Ried – Wiener Neustadt, Mattersburg – Kapfenberg, Sturm Graz – Austria, Salzburg – Admira.
ÖFB-CUP
Finale, 20. Mai, im Ernst-Happel-Stadion in Wien:
FC Salzburg – SV Ried (Titelverteidiger): 16 Uhr, live ORFeins.