Das Duell der treffsicheren Scharfschützen
Eigentlich blicken aktive Sportler nur ungern zurück. "Eigentlich stimmt das", sagt Philipp Hosiner, "aber der 28. August war schon ein besonderer Tag in meiner bisherigen Laufbahn", fährt der Stürmer der Admira fort.
Vor fast einem Jahr reiste der Underdog zur großen Austria nach Wien, gewann 4:2 und startete von da an eine Saison, die 30 Runden später als die beste eines Aufsteiger in der Liga-Geschichte historisiert wurde. Heute kommt es in Favoriten zum Wiedersehen (18.30).
Philipp Hosiner, heute 23, stürmte damals zum zweiten Mal von Beginn an in einem Bundesliga-Spiel. Er traf gegen die Austria in der Generali-Arena drei Mal, ließ in den kommenden Spielen gegen den damaligen Meister Sturm und Vize Salzburg drei weitere Treffer folgen.
Als Lohn wurde der Eisenstädter erstmals in das Nationalteam berufen, was Admira-Trainer Dietmar Kühbauer für verfrüht hielt. Das Interesse an seiner Person war groß. Von einem Auftritt im TV nahm Hosiner Abstand – und doch blieb er das Gesicht der Sensationsmannschaft aus der Südstadt. Bis heute. "Er hat wie viele meiner Spieler hart an seinen Schwächen gearbeitet, um im Bundesliga-Alltag zu bestehen", sagt Kühbauer, "aber er kann noch viel besser werden".
Seine Konkurrenten im Sturm mögen athletischer sein, größer, "aber Philipps Stärke ist, dass er in jedem Spiel zu seinen Chancen kommt." Er nutzt sie bisher. In acht Pflichtspielen kam er heuer bereits auf sieben Tore. Eine Stammplatz-Garantie gibt es im Admira-Angriff dennoch nicht. "Unsere Stürmer sind kaum zu vergleichen, dadurch sind wir äußerst flexibel", sagt Kühbauer, der heute allerdings auf den angeschlagenen Ouedraogo verzichten muss.
Auf der Suche
Im Angriff flexibler möchte auch die Austria werden, daher setzen die Wiener ihre Suche nach einem wendigen Stürmer fort. Roman Kienast und Roland Linz sind als Strafraum-Stürmer sehr ähnliche Typen. "Wir holen aber keinen Angreifer um jeden Preis", meint Trainer Peter Stöger. "Wenn es bis 31. August gelingt, wäre es schön. Wenn nicht, probieren wir es im Winter noch einmal." Mit seinen zwei Derby-Toren hat Kienast seine Chance genützt, spielt von Beginn an. Linz sitzt nur auf der Bank.
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