Sport/Fußball

Salzburg bleibt nach guter Leistung gegen Inter Mailand unbelohnt

Red Bull Salzburg hat sich bei Gruppenfavorit Inter Mailand teuer verkauft, muss Italien jedoch mit leeren Händen verlassen. Der österreichische Meister verlor knapp mit 1:2 und hält in Gruppe D der Champions League weiter bei drei Punkten. Bewerbsübergreifend war es für die Salzburger heuer schon die vierte Niederlage, die dritte aus den letzten vier Spielen. Dennoch kann sich Trainer Gerhard Struber leistungsmäßig über einen Schritt nach vorne freuen.

Eigentlich hatte alles gut begonnen, Salzburg schaffte es wieder einmal, auf der großen Bühne einen Gang hochzuschalten, setzte sein Champions-League-Gesicht auf. Der Start verlief zwar nicht ganz so turbulent und erfolgreich wie beim 2:0 in Lissabon, konnte sich aber sehen lassen. Trainer Struber überraschte, brachte mit dem gebürtigen Mailänder Roko Simic nur einen Stürmer, dahinter ein Fünfer-Mittelfeld mit zwei Sechsern.

Die Salzburger ließen sich von der beeindruckenden Kulisse im Giuseppe-Meazza-Stadion nicht beeindrucken, die Anfangsphase gehörte ganz klar den Gästen. Gloukh gab den ersten Schuss ab, brachte Inter-Keeper Yann Sommer damit in Schwierigkeiten (4.), Simic konnte nach einem schönen Konter gerade noch gestellt werden (11.). Der österreichische Meister war im Vergleich zur jüngsten Liga-Niederlage gegen den LASK kaum wiederzuerkennen, trat mutig und aggressiv auf. Und machte dem Tabellenführer der Serie A das Leben immer wieder mit frühen Ballgewinnen schwer. Salzburg kontrollierte das Spiel, hatte nach einer Viertelstunde 61 Prozent Ballbesitz, lag in allen wichtigen Statistiken voran – fehlte eigentlich nur das Tor.

Alle Inhalte anzeigen

Das sollte in der 19. Minute auch fallen, allerdings auf der anderen Seite. Einmal kurz nicht aufgepasst, und schon lagen die Salzburger hinten. Routinier Alexis Sanchez brachte Inter mit dem ersten Torschuss in Führung, Salzburg-Tormann Schlager, der bis dahin nahezu beschäftigungslos war, hatte bei dem Schuss aus kurzer Distanz keine Chance.

Salzburg versuchte, sich vom Rückstand nicht beirren zu lassen, aber die Hausherren wurden mit der Führung im Rücken von Minute zu Minute stärker und nahmen das Heft in die Hand. Amar Dedic hatte Glück, dass er den Ball bei einer Rettungsaktion nach einer Dumfries-Hereingabe nicht ins eigene Tor beförderte (32.).

Auch Inters Superstar und Kapitän Lautaro Martinez meldete sich erstmals zu Wort: Sein Versuch eines Fallrückziehers war zwar spektakulär, aber nicht von Erfolg gekrönt (40.). So ging Salzburg mit dem knappen Rückstand in die Pause, die Leistung konnte sich jedoch sehen lassen.

Alle Inhalte anzeigen

Traumtor von Gloukh

Die Gäste kamen hoch motiviert aus der Kabine, hatten zunächst noch Glück, dann Gloukh, dann Pech. Zunächst verzog Inters Augusto aus aussichtsreicher Position knapp (56.). Im Gegenzug ein weiter Ball auf Simic, der auf Maurits Kjaergaard weiterspielt. Dessen perfektes Zuspiel verwertete Salzburgs Israeli Oscar Gloukh mit einem präzisen Schuss  zum 1:1 (57.). Der Jubel der Gäste war jedoch nicht von langer Dauer. Strahinja Pavlovic und Lucas Gourna-Douath nahmen Davide Frattesi in die Zange und der französische Schiedsrichter entschied auf Elfmeter. Hakan Calhanoglu ließ sich diese Chance nicht nehmen, verwandelte links unten zur neuerlichen Führung für die Nerazzurri (64.).

Die Italiener waren jetzt natürlich wieder um Spielkontrolle bemüht, aber Salzburg hatte noch etwas vor, wollte Mailand nicht mit leeren Händen verlassen. Trainer Struber brachte frische Kräfte, doch irgendwie schafften es die Gäste jetzt nicht mehr in die gefährliche Zone.

Die Endphase gestaltete sich zwar nicht hochklassig, dafür spannend. Salzburg kämpfte, versuchte alles, hatte hinten auch Glück, dass ein Martinez-Tor aberkannt wurde (81.). Es blieb bei der knappen Niederlage.