Sport/Fußball

Reals Könige warten auf die Krönung

Bayern München, Barcelona und Real Madrid. Das sind aktuell die Top-Kandidaten auf den Gewinn der Champions League.

Titelverteidiger Bayern dribbelt sich auch unter Trainer Pep Guardiola nach Belieben durch gegnerische Mannschaften und sämtliche Bewerbe. Barcelona hat nach einer vermeintlichen Schwächeperiode (auf allerhöchstem Niveau) zurück zu alter Stärke, und Messi zurück zu alter Fitness gefunden. Und Real Madrid führt nicht nur die Primera Division an, sondern lässt auch international die Muskeln spielen. Nicht nur dank Weltfußballer Cristiano Ronaldo.

Das 6:1 bei Schalke 04 im Hinspiel des Achtelfinales war eine Demonstration an Macht und Qualität. Real zwang die Deutschen regelrecht zu fehlerhaftem Spiel. In Spanien spricht man von "BBC" – Bale, Benzema und Cristiano, die jeweils zwei Treffer erzielten. "Barbarisch, Bestialisch, Colossal" beschrieb das Sportblatt Marca den Kantersieg. "Ein fantastisches Trio", pries die Zeitung El Mundo die königliche Torfabrik.

Den Fluch beendet

Der 100-Millionen-Euro-Mann Gareth Bale findet nach Startschwierigkeiten immer besser ins Team. Und Cristiano Ronaldo erwies sich nach seiner Sperre als dermaßen torhungrig, dass er – wie Marca meint – "einer Abrissbirne gleicht, die ganz Europa plattzumachen droht". Der reagierte ganz cool. "Wir Stürmer haben nur unseren Job erledigt." Ronaldo hält im laufenden Bewerb bei elf Toren.

"Königliches" Feuerwerk auf Schalke

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Real beendete den klubinternen Fluch, in Deutschland nicht gewinnen zu können. Vor der Partie in Gelsenkirchen hatten sie von 25 Europacupspielen auf deutschem Boden nur ein Einziges gewonnen, im Jahr 2000 bei Bayer Leverkusen. 18-mal waren die Spanier mit einer Niederlage und sechs Mal mit einem Remis heimgekehrt. "Nun vertrieb ein göttliches Team mit Kanonenschüssen die alten Gespenster", schrieb El País.

Real strebt la "Décima" an, den zehnten Triumph in der Champions League, vormals Meistercup. Der letzte Titel im wichtigsten europäischen Klubwettbewerb datiert schon aus dem Jahr 2002. Damals besiegten Zidane und Kollegen Leverkusen in Glasgow.

In der Liga wartet auf die Königlichen der nächste schwere Brocken. Am Sonntag (17 Uhr, live auf www.laola1.tv) steigt in Madrid das Derby zwischen Real und Atletico. Mit einem Sieg könnte das Weiße Ballett den Rivalen im Titelkampf abschütteln.

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Während Real Stärke zeigt, schwächeln die englischen Klubs in der Champions League. Alle vier Mannschaften bangen im Achtelfinale ums Weiterkommen. Von wegen beste Liga der Welt? Die beste Ausgangsposition hat Chelsea nach einem 1:1 in Istanbul.

Harte Kritik

Manchester City, der FC Arsenal und Manchester United unterlagen in ihren Hinspielen dagegen jeweils mit 0:2 und stehen vor dem Aus. "Wir sollten alle glauben, die Premier League sei die beste Liga der Welt. Aber das ist Schwachsinn", schimpfte ManUnited-Legende Roy Keane nach der Pleite seines ehemaligen Klubs in Piräus beim britischen Fernsehsender ITV. "Sie ist die beste Marke, aber wir haben englische Teams gesehen, die Schwierigkeiten hatten und nicht mehr mit den Besten in Europa mithalten können."