Bayern schmeißt Barca aus der Champions League, Sieg für Juventus
Das Achtelfinale der Champions League geht erstmals seit der Saison 2003/04 ohne der Beteiligung des FC Barcelona über die Bühne. Die Katalanen unterlagen am Mittwochabend mit "Joker" Yusuf Demir dem makellosen Gruppe-E-Sieger Bayern München in der Allianz Arena mit 0:3 und fielen noch hinter Benfica Lissabon auf Rang drei zurück. Die Portugiesen holten sich das Ticket für die K.o.-Phase mit einem 2:0 gegen Dynamo Kiew, Barca spielt im Frühjahr in der Europa League.
In der Salzburg-Gruppe G schafften die "Bullen" mit einem 1:0 gegen den FC Sevilla als Zweiter den Aufstieg. Der Poolsieg ging an OSC Lille dank einem 3:1 beim ohne Pavao Pervan und Xaver Schlager angetretenen VfL Wolfsburg. In der Gruppe F ist der zweite Achtelfinal-Teilnehmer neben dem Ersten Manchester United, der gegen die Young Boys Bern 1:1 spielte, noch offen, da die Partie zwischen Atalanta Bergamo und Villarreal wegen Schneefalls verschoben werden musste und voraussichtlich am Donnerstag angepfiffen werden soll.
Alles erledigt ist in Pool H, in dem Juventus Turin nach einem 1:0 gegen Malmö mit einem Plus von zwei Punkten als Gruppensieger durchs Ziel ging, da Verfolger Chelsea bei Zenit St. Petersburg über ein 3:3 nicht hinauskam. Die Auslosung geht am Montag in Nyon über die Bühne, Gruppenerste bekommen es dabei jeweils mit einem Zweiten zu tun. Gespielt wird am 15./16./22./23. Februar sowie 8./9./15./16. März.
Bayern tonangebend
Barca konnte aufgrund der schwachen Form in dieser Saison wenig überraschend mit den aufgrund mehrerer Ausfälle ersatzgeschwächten Bayern nicht mithalten. Thomas Müller leitete den Heimsieg in der 34. Minute mit seinem 50. Treffer in der "Königsklasse" ein. Spätestens nach Leroy Sanes schönem Schuss zum 2:0 (43.) war alles klar. Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Hausherren tonangebend und wurden durch einen weiteren Treffer von Jamal Musiala (62.) auch belohnt. Unter den verletzten Abwesenden war auch ÖFB-Star Marcel Sabitzer. Joshua Kimmich musste zum letzten Mal coronabedingt pausieren. "Frei getestet ist er, heute Nacht endet seine Quarantäne", gab Sportvorstand Hasan Salihamidzic Einblick.
Für das von Xavi gecoachte Barca ist das Ausscheiden nicht nur sportlich ein Desaster, sondern auch finanziell der nächste Rückschlag, da mit dem Viertelfinale geplant worden war. Während Demir und Co. zumindest in der K.o.-Phase der Europa League weiterkicken dürfen, ist die Europacupsaison für Wolfsburg vorbei. Frankreichs Meister Lille war zu stark und siegte dank Toren von Burak Yilmaz (11.), Jonathan David (72.) und Angel Gomes (78.). Der Ehrentreffer von Renato Steffen (89.) hatte keine Auswirkung mehr.
Bestmarke für Juve-Spieler
Den einzigen Treffer der Turiner erzielte Moise Kean bereits in der 18. Minute, der Stürmer war nach Bernardeschi-Flanke per Kopf erfolgreich und avancierte mit 21 Jahren und 283 Tagen zum zweitjüngsten italienischen Juve-Torschützen in der "Königsklasse". Noch jünger war nur Ex-Star Alessandro del Piero. Eine andere neue Bestmarke fixierte Koni de Winter, der mit 19 Jahren und 179 Tagen als jüngster Juve-Spieler der Geschichte in der CL in der Startelf stand.
Chelsea konnte sich auf einen herausragenden Timo Werner verlassen, der mit einem Doppelpack plus Assist glänzte. Der deutsche Teamstürmer traf schon in der zweiten Minute, staubte nach einem Corner ab. Zenit ließ sich dadurch aber nicht aus der Bahn werfen und Claudinho (38.) glich nach Vorarbeit von Douglas Santos aus. Dem noch nicht genug, ließ Sardar Azmoun (41.) das 2:1 für die Heimischen folgen.
Nach dem Seitenwechsel blieb das Geschehen extrem spannend. Zuerst glich Romelu Lukaku (62.), der nach uneigennützigem Werner-Zuspiel nur einschieben musste, aus. Fünf Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sorgte Werner selbst mit einem überlegten Schuss für die vermeintliche Entscheidung. Die Russen belohnten sich kurz vor dem Ende aber für einen starken Auftritt, Magomed Osdojew zog von knapp außerhalb des Strafraums ab und traf in der 94. Minute sehenswert.