Wacker Innsbruck besiegt Admira
Toni Polster griff zum Mikrofon. Der neue Admira-Coach richtete bei seiner Heimpremiere vor dem Spiel einen Appell an die Fans. Sie mögen in Zukunft zahlreicher erscheinen, er versprach im Gegenzug: Einsatz, Wille, Freude, soliden Fußball.
All das war auch gleich zu Beginn zu sehen – von Innsbruck. Die Gäste tauchten in den ersten sieben Minuten gleich zwei Mal alleine vor Admira-Tormann Tischler auf. Doch Schilling und Hinterseer vergaben kläglich. Fünf Minuten später machte es Hinterseer dann richtig gut, nur Tischler machte es noch besser. Der Goalie bewahrte mit einem starken Reflex seine Mannschaft vor dem Rückstand.
Doch der kam schon noch. Weil die Tiroler alles besser machten als die Gastgeber. Im Bereich um den Mittelkreis, wo Fußball-Spiele mittlerweile entschieden werden, sorgte Innsbruck für Überzahlsituationen. Gut, das war nicht sonderlich schwierig. Zumeist genügte dafür ein Innsbrucker.
Bei den Admiranern fehlte jegliche Balance. Das Mittelfeld musste mangels Anwesenheit überbrückt werden, doch die hohen Bälle waren ein untaugliches Mittel. Weil die Innsbrucker Defensivspieler Kofler und Vucur von der Statur an die Nordkette erinnern. Zumeist hechelten die Admiraner Ball und Gegner hinterher, wie in Minute 17: Nach einem Outeinwurf entwischt Routinier Wallner, dessen präzisen Pass Schütz ins Eck schiebt – 1:0 (17.).
Damit war die Admira noch gut bedient, weil das Duell Hinterseer – Tischler eine Fortsetzung fand – mit altbekanntem Ausgang.
Trendwende
Jaja, die Tore, die man nicht schießt. Die Phrase ist eigentlich zu öde, doch sie sollte auch am Samstag passen: Außenverteidiger Auer beweist auf ungewohntem Terrain seine Übersicht: Er legt den Ball elegant an Vucur vorbei, und der Verteidiger, Stichwort Nordkette, bleibt unverrückbar wie ein Fels stehen – den fälligen Elfmeter verwertet Schwab zum 1:1 (40.).
Vermutlich wird Toni Polster auch in der Pause gesprochen haben. Was es auch war, es zeigte mehr Wirkung als vor dem Spiel. Plötzlich war seine Mannschaft im Mittelfeld präsent. Beweis gefällig? Schachner fehlt bei einem Flugkopfball die Präzision für die Führung (54.).
Die Kräfte schwanden, doch Innsbruck kam doch noch zum Sieg, weil Tischler einmal patzte: Bei einem Rückpass lässt er sich zu viel Zeit – Hauser blockt den Ball ins Tor und zum Sieg (77.).
Bilder vom Bundesliga-Samstag
Maria Enzersdorf, Trenkwalder-Arena, 2.500, SR Eisner.
Torfolge: 0:1 (17.) Schütz
1:1 (40.) Schwab (Foulelfmeter)
1:2 (77.) Hauser
Admira: Tischler - Zwierschitz, Schösswendter, Ebner, Auer - Rusek (71. P. Pöllhuber), Schachner (81. Pranjic) - R. Schicker, Schwab, Domoraud - Ouedraogo (66. Rivera)
Innsbruck: Safar - Bergmann, Siller, Vucur, Schilling - Abraham, Kofler - Schütz (59. Vuleta), Hinterseer (90. Löffler), Wernitznig (71. Hauser) - R. Wallner
Gelbe Karten: Rusek bzw. Vucur, Vuleta, Kofler
Toni Polster (Admira-Wacker-Mödling-Trainer): "In den ersten 30 Minuten haben wir Glück gehabt, da hat uns Patrick Tischler im Spiel gehalten. Dass genau ihm so ein Fehler passiert, ist ein besonderes Pech, er hat sich damit seine gute Leistung etwas kaputt gemacht. Er steht aber nächste Woche sicher wieder im Tor. Uns hat in den ersten 30 Minuten das Feuer, die Aggressivität gefehlt und die Ordnung hat nicht gestimmt. Dann haben wir uns ganz gut gefangen, das Spiel offen gehalten, aber wir tun uns unheimlich schwer, Tore zu schießen, da müssen wir im Training viel Abschlüsse üben."
Roland Kirchler (Wacker-Innsbruck-Trainer): "Wir haben vom Start weg souverän gespielt, haben sechs, sieben Chancen gehabt, aber nur ein Tor gemacht, da kann man dann natürlich immer den Ausgleich kassieren. Die zweite Hälfte war offen, beim Tor haben wir Glück gehabt. Alles in allem war es aber ein verdienter Sieg, die drei Punkte mitzunehmen war sehr wichtig. Momentan spielt die Mannschaft sehr locker, weil sie nicht mehr den Druck wie in der vergangenen Saison spürt, und sie macht schon einen sehr eingespielten Eindruck."
Alexander Hauser (Wacker-Innsbruck-Torschütze): "Man weiß, dass Tischler mit dem Fuß nicht so gut ist. Ich war noch frisch und bin nachgegangen, habe die Meter gemacht. So etwas probiert man immer wieder, aber von 100 Mal gelingt das einmal. Wir haben einen sehr guten Start hingelegt."