Sport/Fußball

Ende gut, alles gut? Ein spätes Lebenszeichen von Rapid

Sturm Graz, Rapid und der TSV Hartberg haben am Samstag in der zwölften Runde der Bundesliga Siege eingefahren. Die Steirer setzten sich daheim gegen den SKN St. Pölten mit 3:0 durch und schoben sich damit zumindest für einen Tag auf Platz zwei. Die Hütteldorfer liegen nach einem 1:0 bei der Admira nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz hinter den punktegleichen Steirern.

  • SCHAUPLATZ SÜDSTADT

Der freie Fall von Rapid ist gestoppt. In der Südstadt gab es gegen das Schlusslicht einen verdienten 1:0-Sieg. Die Admira bleibt somit der Lieblingsgegner der Grünen, wie die jüngsten Ergebnisse und der neunte Erfolg in Serie zeigen: 4:1, 3:0, 5:0, 4:3, 3:0, 2:0, 3:0, 4:1, 1:0. Nach dem Aus im Europacup und ÖFB-Cup überwintert Rapid zumindest in der Liga mit einem Punkteschnitt von 2,0.

FC ADMIRA - RAPID WIEN 0:1 (0:1)
Tor: 
0:1 (20.) Kara.
Gelbe Karten: Hjulmand, Kerschbaum, Aiwu, Maier bzw. Fountas, Kühbauer (Trainer), Schuster.
Admira: Leitner - Maier, Aiwu, Rath, Auer - Tomic (67. Kronberger) - Starkl (46. Hausjell), Kerschbaum, Hjulmand (88. L. Malicsek), Hoffer - Breunig.
Rapid: Gartler - Schick, Hofmann, Barac, Ullmann - Schuster, Petrovic - Fountas (86. Greiml), Knasmüllner (61. Demir), Ritzmaier - Kara (75. Kitagawa).

Wie schnelllebig der Fußball geworden ist, zeigt sich beim Vergleich zum Saison-Kehraus vor einem Jahr: Vom 0:3 in der Südstadt standen nur drei Admiraner und vier Rapidler wieder in der Startelf. Nur noch sechs der elf Admiraner sind 370 Tage später noch beim Verein.

Systemwechsel

Beide Trainer hatten für den letzten Kraftakt in einem mühsamen Jahr nicht nur mit frischem Personal, sondern auch mit einem Systemwechsel geplant. Damir Buric setzte auf ein 4-3-3, Didi Kühbauer auf ein 4-2-3-1 ohne klassische Flügel, sondern mit den Spielmachern Christoph Knasmüllner und Marcel Ritzmaier an den Seiten.

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Erwin „Jimmy“ Hoffer zeigte gleich, dass es für den Ex-Verein keine Geschenke gibt und stieg Thorsten Schick auf den Knöchel. Der Rechtsverteidiger ließ sich nicht bremsen, legte ein Solo hin und traf die Stange (9.).

In Minute 16 rettete erneut Aluminium die Admira. Ein Stanglpass von Lion Schuster landete nur drei Meter vor dem Tor bei Ercan Kara, doch der Ball landete nur an der Latte.

Rückkehrer Petrovic

Die Hütteldorfer hatten mit dem wiedergenesenen Dejan Petrovic im Zentrum weiterhin ein Übergewicht und nach einem abgeblockten Freistoß auch viel zu viel Platz. Der deutlich motivierter als zuletzt auftretende Taxi Fountas flankte und Ercan Kara köpfelte unbedrängt zum 0:1 ein (20.).

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Nach einem Eckball hätte ein Kara-Kopfball die frühe Vorentscheidung bedeuten können, weil die Hausherren ungefährlich blieben (29.). Ärgern musste sich Kühbauer nur über Gelb für Fountas und sah von Schiedsrichter Schüttengruber deshalb seine erste Verwarnung der Saison.

Die zweite Hälfte verlief ausgeglichener. Die erste Admira-Chance gab es – wie auch sonst? – aus einer Standardsituation, ein Rath-Freistoß landete aus 20 Metern in der Mauer (60.).

Andreas Leitner hielt das Schlusslicht im Spiel – gegen Kara und danach Fountas parierte der Schlussmann (62.). Nachdem auch Ritzmaier scheiterte, spielte die Admira erstmals eine Chance heraus, durch Marco Hausjell – drüber (80.). Kühbauer wollte mit Joker Leo Greiml und einer Dreierkette die drei Punkte verteidigen. Das sollte gelingen.

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  • SCHAUPLATZ GRAZ

Sturms Erfolgsserie wurde prolongiert – das 3:0 über St. Pölten war der fünfte Liga-Sieg in Folge. Auch die neu formierte Defensivabteilung half wieder mit, in den jüngsten vier Partien gab es keinen Gegentreffer.

STURM GRAZ - SKN ST. PÖLTEN 3:0 (1:0)
Tore: 
1:0 (29.) Jantscher, 2:0 (70.) Friesenbichler, 3:0 (77.) Balaj.
Gelbe Karten: Ingolitsch, Wüthrich, Ilzer (Trainer).
Sturm: Siebenhandl - Ingolitsch (83. Gazibegovic), Nemeth, Wüthrich, Dante - Hierländer, Gorenc-Stankovic (83. Jäger), Kiteishvili, Kuen (72. Ljubic) - Friesenbichler (71. Balaj), Jantscher (85. Huspek).
St. Pölten: Riegler - Steinwender, Luan, Muhamedbegovic - Blauensteiner (81. Tanzmayr), Luxbacher (78. Asadi), R. Ljubicic, Schulz - Davies, Schmidt, Hugi (74. Schütz).

Sturms Spieler verfügten deshalb nach den Erfolgen über eine kräftige Portion Selbstvertrauen. Der SKN, bei dem Luan nach langer Verletzungspause ein Comeback feierte, trat aber von Beginn an mutig auf und hatte die erste gefährliche Aktion durch Blauensteiner. Danach brachten aber die Sturm-Spieler Jantscher und Kuen mit Schüssen SKN-Goalie Riegler auf Betriebstemperatur.

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Die Gastgeber übernahmen angetrieben von einem spielfreudigen Kiteishvili immer mehr das Kommando. Und der Georgier bediente in der 29. Minute den ebenso in Hochform auftretenden Jantscher, der den Ball an Riegler vorbei unter die Latte legte. St. Pölten versteckte sich nicht, Schmidt und Davies nach Hugi-Pass bekamen vor der Pause gute Ausgleichschancen.

Grazer Effizienz

Die Niederösterreicher, die mit Pokorny auf den Mittelfeld-Regisseur verzichten mussten, begannen die zweite Hälfte wie sie die erste beendet hatten und machten zunächst das Spiel, schnürten die Steirer in der eigenen Hälfte ein. Luan vergab eine gute Möglichkeit. Eine spielerische Offenbarung war es von beiden Teams nicht.

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Sturm rettete schließlich einmal mehr die Effizienz, Kuens Schuss wurde geblockt, Friesenbichler staubte ab (70.). Endgültig erledigt war die Angelegenheit als der eingewechselte Balaj nach Jantscher-Freistoß per Kopf traf (77.). Die Grazer sind damit zumindest bis heute Zweiter.

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  • SCHAUPLATZ HARTBERG

Der TSV Hartberg hat ein von wenigen Erfolgserlebnissen in der eigenen Arena geprägtes Jahr mit einem Heimsieg abgeschlossen. Die Oststeirer setzten sich in der letzten Bundesliga-Runde vor der Winterpause am Samstag mit 1:0 (0:0) gegen Altach durch.

TSV HARTBERG - SCR ALTACH 1:0 (0:0)
Tor: 
1:0 (83.) Rep.
Gelbe Karten: Heil, Gollner, Ertlthaler bzw. keine.
Hartberg: Swete - Lienhart, Gollner, Luckeneder, Klem - Heil (78. Kainz), Nimaga - Horvath (89. Gölles), Rep, Ertlthaler (70. Chabbi) - Tadic (89. Tijani).
Altach: Kobras - Thurnwald, Dabanli, Bumberger, Karic (62. Edokpolor) - Oum Gouet, Fischer, Wiss (46. Casar) - D. Nussbaumer (87. Maderner), Obasi, Stefel (78. Meilinger).

700 Kilometer sind es von Altach bis nach Hartberg. Um ausgeschlafen in der Steiermark anzukommen, nahmen die Vorarlberger den Flieger. Gleich nach Anpfiff fanden sie die erste Chance vor. Nussbaumer vergab unbedrängt vor Torhüter Swete (2.).

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Es sollte nicht in dieser Tonart weitergehen, die Partie mutierte mehr zum Geduldspiel, zumindest bis zur letzten halben Stunde. Da wurde zunächst ein Treffer der Altacher zurecht wegen Abseits aberkannt. Besser machte es Hartberg. Horvath, oft nicht zu stoppen, setzte Rajko Rep ein. Der Slowene besorgte den Sieg (83.) und den Gästen eine spaßbefreite Heimreise. Denn diese erfolgte mit dem Mannschaftsbus.