Sport/Fußball

Gijon am Wörthersee? Rapid und Klagenfurt reicht ein Remis

Hätte die Bundesliga einen Dramaturgen engagiert, hätte es dieser nicht besser hingekriegt.  Vier Teams müssen am letzten Spieltag noch um einen Platz in der Meistergruppe zittern. Rapid ist nach einem 1:1 gegen Schlusslicht Lustenau noch nicht durch, die Austria nach einem Sieg in Linz noch im Rennen. Fix ist: Der LASK buchte für die Meistergruppe, der WAC ist fix in der Qualifikationsgruppe. Die  Kärntner können als Achte  nur die Austria überholen, Rapid aufgrund der direkten Duelle nicht mehr. Auch Hartberg muss noch zittern, Austria Klagenfurt ebenso.  Im „Finale“ empfangen die Kärntner Rapid, beiden Teams reicht ein Remis.  

Schauplatz Wien

 Rapid war mit der Startelf vom 3:0 im Derby gestartet, aber bis auf eine Topchance von Lang nach nur zwei Minuten nicht wiederzuerkennen. Lustenau hatte die Fünferkette aufgegeben und verteidigte im 4-1-4-1 kompakt. Die Hausherren waren ideenlos, fehlerhaft und wie bei einzelnen Akteuren klar zu sehen auch von den Derby-Nachwehen unter der Woche gehemmt. Hedl hielt gegen Fridrikas die Null fest (27.). Sechs Minuten später griff das insgesamt inferiore Schiedsrichterteam ein: Kongolo war gestoßen worden, verfehlte deswegen den Ball, bekam aber dennoch Gelb-Rot von Hameter. Der dritte Ausschluss des Niederländers. Ein Tormann-Ausschuss und ein Kasanwirjo-Fehler reichten zum 0:1 – Bobzien traf (50.).

Erst jetzt wachte der Favorit auf. Der Dauerdruck führte zum Ausschluss von Grabher, der auf der Linie mit dem Oberarm abgewehrt hatte. Hameter entschied auf Handspiel. Den Elfmeter verwertete Grüll zum 1:1 (76.). Den fixen Einzug in die Top 6 beim finalen Sturmlauf vor 18.700 Fans verhinderten die Stange und eine Top-Parade von Goalie Schierl (87.). Bei der Entscheidung in Klagenfurt drohen Rapid neben Kongolo noch die Sperren von Burgstaller, Grüll, Hedl, Hofmann und Schick. Am Montagabend tagt der Strafsenat.

Kommt es am Ende zum Remis?

Rapid-Trainer Robert Klauß versucht, den fehlenden Punkt mit Humor zu finden: "Nach den vielen gefühlten Endspielen haben wir jetzt wirklich eines. Es ist ganz klar: Wir wollen es gewinnen. Diese drei Punkte würden uns auch für die Meistergruppe guttun."

Nachdem der Deutsche darauf aufmerksam gemacht wird, dass es ein "Gijon am Wörthersee" geben könnte und sowohl Klagenfurt als auch Rapid mit einem Punkt durch wären, ist Klauß überrascht und sagt: "Ich rechne das mal nach - tatsächlich, das stimmt. Aber trotzdem: Unsere Grundidee ist immer zu gewinnen. Wenn dann nicht viel geht, können wir im Spiel noch nachdenken. Aber grundsätzlich will ich gewinnen."

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Schauplatz Linz

 Die Austria bleibt also dank eines 2:1-Sieges bei BW Linz im Rennen um einen Platz in der Meistergruppe. In dieser Woche gab es viel Diskussionsbedarf, nachdem man im Derby in der ersten Hälfte nur physisch anwesend war. Ganz anders gestern in Linz: Da suchte man sofort das heil in der Offensive und fand es schon nach vier Minuten: Der Franzose Guenouche bediente Dominik Fitz, der eine schöne Aktion mit einem Schuss ins lange Eck abschloss. Die Austria hörte aber bald auf zu drängen, und die Linzer kamen mit ihrer ersten Chance zum Ausgleich. Eine Energieleistung von Fabio Strauss führte zum 1:1. Die Wiener schlugen zurück, Andreas Gruber traf in der Nachspielzeit zum neunten Mal in der Saison. Nach der Pause waren die Linzer dominanter, die Austria rettete aber die drei Punkte.

Schauplatz Graz

 Sturm war daheim gegen den WAC Favorit, aber auch gewarnt: Die Kärntner gewannen sieben der jüngsten acht Gastspiele in Graz. Nun setzte es die zweite Niederlage, die Steirer siegten klar 4:0. Die ersten 45 Minuten waren nicht zwingend das Beste, was die beiden Teams in dieser Saison schon zeigten. Sturm war tonangebend, aber kaum zwingend. Der WAC erlebte nach der Pause bitterere Minuten. Zunächst scheiterte Zimmermann an Sturm-Goalie Jaros, das sorgten Mika Biereth (66.) und Manprit Sarkaria (69.) für einen Doppelschlag. Am Ende trafen auch noch Dimitri Lavalee und David Affengruber.

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Schauplatz Innsbruck

 Hartberg vergab bei der WSG Tirol die Chance, vorzeitig für die Meistergruppe zu buchen – 0:1. Die Obersteirer schwächten sich in der 35. Minute selbst. Frieser hatte das Bein dort, wo es nicht hingehört, und traf mit den Schuhen den Tiroler Geris an der Schläfe. Geris konnte nicht weiterspielen, Frieser durfte es nach VAR-Entscheidung nicht – Rote Karte. In Überzahl erzielte Matthäus Taferner kurz vor der Pause das Goldtor.

Schauplatz Altach

Der LASK rettete sich mit einem humorlosen 0:0 in Altach in die Meistergruppe. Bei den Vorarlbergern musste Trainer Standfest wegen der fünften gelben Karte zusehen (als erster Trainer überhaupt der 50-jährigen Liga-Geschichte), sein Vertreter war mit Romas Wallner ebenfalls ein ehemaliger Teamspieler. Die Altacher spielten vor allem vor der Pause stark. Beim LASK fehlte der gesperrte Zulj an allen Ecken und Enden.

Schauplatz Salzburg

Die Salzburger übernahmen gegen Austria Klagenfurt sofort das Kommando, Ratkow knallte den Ball nach 23 Minuten an die Latte. Die Überlegenheit wurde aber erst in der 73. Minute belohnt. der Ivorer Karim Konaté schaltete im Strafraum am schnellsten und bezwang Goalie Menzel. Die Kärntner müssen nach dem 0:1 noch zittern.