Bundesliga-Konferenz: Zwei Pleiten für Rapid an einem Tag
Von Alexander Huber
Das jüngste Wiener Derby hat weitreichende Auswirkungen: Während in der Arbeitsgruppe Sicherheit noch mehrheitlich gegen Punkteabzüge als mögliche Sanktion gestimmt worden war, hat sich mit den Ausschreitungen nach dem 1:0 der Austria in Hütteldorf die Stimmung gedreht. Wie im KURIER angekündigt, haben sich neue Mehrheiten gefunden. Rapid stand bei der Ligakonferenz ziemlich alleine da: Lediglich Sturm und Hartberg haben sich bei der Frage der diskutierten Verschärfung enthalten. Der Rest stimmte dafür, dass ab Sommer 2019 Punkteabzüge nach schweren Fan-Verfehlungen möglich werden.
Der ÖFB wird beauftragt, die Rechtspflegeordnung entsprechend anzupassen: Geldstrafe nach dem ersten Vorfall; Geldstrafe plus (bedingt) Punkteabzug und Sektorsperre nach dem zweiten; Geldstrafe, Punkteabzug und eine Sektorsperre (oder Geisterspiel) nach dem dritten.
2 Jahre Bewährung
Sollte 24 Monate lang „nichts passieren“, wären die bedingten Strafen erloschen. Pyrotechnik-Vergehen sollen dabei nicht als „schwerer Vorfall“ gelten. Bei Täterausforschung kann sich die Geldstrafe reduzieren.
„Ich bedaure, dass gegen die Mehrheit der Expertenmeinung in der Arbeitsgruppe votiert wurde. Während in Deutschland Kollektivstrafen ausgesetzt werden, wirkt dieser Beschluss populistisch. Aber wir haben das Ergebnis zu respektieren“, meint Rapid-Geschäftsführer Peschek.
Finanzgeheimnis
Rapid hat auch eine zweite Abstimmungsniederlage erlitten: Es gab den Vorschlag, die Finanzkennzahlen ähnlich wie beim Rapid-Geschäftsbericht künftig bei allen Vereinen transparent und gesplittet nach Ertragsquelle zu veröffentlichen.
Angeführt von den „Großen“ Salzburg und Austria stimmte auch hier die Liga geeint dagegen.