Sport/Fußball

Bundesliga: Keine Fans, viele Sorgen

10.754 Fans fanden bei den vier Spielen am Mittwoch den Weg in die Stadien. Insgesamt. Eine bedenkliche Zahl und zur Saison-Halbzeit eine neue Baustelle für die Bundesliga. Ganz egal, ob heute bei der Hauptversammlung in Wien Hans Rinner – so wie es zu vermuten ist – bestätigt wird. Oder doch Karlheinz Kopf zum neuen Präsidenten gewählt werden wird.

Gemeinsam mit den Klubs, die alle fragwürdigen Entscheidungen mitgetragen haben, wird viel zu tun sein für den neuen Mann. Der KURIER beleuchtet die Liga-Baustellen.

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RasenheizungenImmer noch eine Soll- und keine Muss-Bestimmung für die Lizenz. Vier von zehn Klubs haben nach wie vor keine: Wolfsberg, Wr. Neustadt, Admira und Grödig. Das Resultat: Gefrorene Böden wie am Mittwoch, bei denen man selbst den besten Kickern nicht böse sein kann, wenn der Ball wegspringt. Dass, so wie in Wolfsberg, Spieler mit Kunstrasenschuhen einlaufen müssen, um nicht auszurutschen, ist keine Lösung. Dass nun der teure Ausbau der Flutlichtanlagen auf HD-Tauglichkeit (bisher nur in Salzburg und bei der Austria) für das TV oberste Priorität haben soll, klingt wie ein Scherz.

Anstoßzeiten Wer im Dezember bei österreichischen Klimaverhältnissen unter der Woche um 20.30 Uhr oder am Sonntag um 19 Uhr ein Fußballspiel veranstaltet, braucht sich nicht über leere Ränge zu wundern. Dass durch die nach hinten verschobenen Beginnzeiten auch die aktuelle Berichterstattung im Printsektor teils verhindert wird, hat die Liga erst nach dem Beschluss erkannt. Nachmittagsspiele sollen aufgrund der Verträge mit den (gut zahlenden) TV-Partnern unerwünscht sein. Rücksicht auf die Fans in den Stadien wird jedenfalls keine genommen. Allerdings: Mit vollen Rängen würden potenzielle Geldgeber angezogen und die TV-Übertragungen wieder zur Werbung für die Liga werden.

Ligenformat Die Stimmen, wonach das kleine Österreich keine 20 seriös geführten Profiklubs verträgt und nur noch eine Liga mit 16 Klubs besser geeignet wäre, mehren sich allerorts. 30 statt 36 Runden würden auch bedeuten, dass man (heuer wegen der WM) nicht bis zum 18. Dezember und ab 8. Februar wieder mit aller Gewalt Spiele durchpeitschen muss, die – wie Salzburg-Trainer Roger Schmidt betont – „niemandem Spaß machen“.

Ligasponsor tipp3 und T-Mobile steigen mit Saisonende aus. Neue Geldgeber wurden bisher nicht gefunden. Ein Wettanbieter soll wieder Interesse haben; Red Bull könnte die Vermarktung der Liga locken. Liga-Vorstand Pangl argumentiert, dass immerhin ein Sponsor für die Trikots der Schiedsrichter gefunden wurde. Einen Namenssponsor für die „Erste Liga“ gibt es allerdings schon lange nicht mehr.

Wettskandal Gut gemeint ist hier das Gegenteil von gut: Die Probleme zum Schutz der Liga so lange wie möglich kleinzureden, wurde für die Liga-Führung (und den ÖFB) zum Eigentor. Volle Aufklärung und abschreckende Strafen sind gefragt.

Die Bilder vom vergangenen Spieltag