Sport/Fußball

Austria-Erfolgslauf endet gegen Tirol, WAC holte ersten Sieg 2021

Es war ein Spiel, das sich zwei Sieger verdient hätte. Beide Teams, die Austria ebenso wie die WSG aus Tirol, ließen von Beginn an den Willen zum vollen Erfolg erkennen und kämpften bis zum Schlusspfiff durch den schwachen Unparteiischen Drachta um diese drei Punkte. Am Ende trennte man sich gütlich mit 2:2, einen Verlierer hätte dieses unterhaltsame Match auch nicht verdient.

AUSTRIA WIEN - WSG TIROL 2:2 (1:0)
Tore: 
1:0 (7.) Martel, 1:1 (61.) Baden Fredriksen, 1:2 (85.) Behounek, 2:2 (87.) Pichler.
Gelb-Rote Karte: Suttner (91./Foulspiel).
Gelbe Karten: Teigl bzw. Petsos.
Austria: Pentz - Zwierschitz, Schösswendter, Palmer-Brown, Suttner - Teigl, Ebner (20. Grünwald/71. Jukic), Martel (26. Handl), Sarkaria - Fitz (71. Wimmer), Pichler.
WSG: Oswald - Koch, Behounek, Gugganig, Schnegg - J. Gölles (46. Pranter), Petsos, Celic, Rieder (58. Dedic) - Baden Frederiksen (89. Soares), Yeboah.

Den besseren Start hatte die Austria, die zuletzt Selbstvertrauen getankt hatte. Tirol-Goalie leitete mit einem schlechten Abschlag die violette Führung ein, eine tolle Flanke von Teigl vollendete Martel volley zum 1:0 (7.). Jener Neuzugang, der in Ried ausgeschlossen worden war, gestern traf und danach ausschied mit einer Seitenbandverletzung im Knöchel.

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In Folge entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, in dem die Tiroler auch zu ihren Chancen kamen. Die Gäste agierten körperlich robust und spielerisch zielstrebig, Yeboah scheiterte an Torhüter Pentz, noch vor der Pause hatte auf der anderen Seite Pichler eine weitere Möglichkeit.

Spannung bis zuletzt

Die Unterhaltung wurde auch durch den Wechsel nicht geringer, im Gegenteil. Beide Teams hatten gute Phasen, um das Geschehen für sich zu entscheiden. Die Austria gleich zwei Mal durch Sarkaria, einmal aus einem Freistoß, einmal mit einem Schuss, den Oswald entschärfte. Tirols Schlussmann war wenig später auch gegen Pichler zur Stelle.

Auf der anderen Seite gelang es der WSG, die Partie zu drehen durch den Ausgleich durch Frederiksen und der Führung durch Behounek nach Fehler von Pentz. Dazwischen übersah Schiedsrichter Drachta ein klares Handspiel von Pranter im Strafraum und gab keinen Elfer für die Austria.

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In der Mathematik ergeben Minus und Minus ein Plus, zwei Schiri-Fehler hintereinander ergeben nie Positives. Drachta und seine Kollegen übersahen eine Abseitsstellung von Pichler bei dessen Ausgleich zum 2:2.

In der Nachspielzeit wurde noch Austria-Routinier Markus Suttner nach zwei Gelben Karten in kurzer Zeit ausgeschlossen (91.). Am Ergebnis änderte sich nichts mehr.

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Tirols Thomas Silberberger sprach von einem richtig lässigen Match von beiden Seiten. „So fair muss man sein, es war ein gerechtes Remis. Wir haben die ersten und die letzten zehn Minuten verschlafen.“ Peter Stöger sah ein „super Fußballspiel. Wir haben verabsäumt, das zweite Tor zu erzielen, haben dann etwas die Kontrolle verloren. Weil auch Tirol das gut gemacht hat. Positiv, dass wir nicht aufgegeben haben.“

  • SCHAUPLATZ ST. PÖLTEN

Der Wolfsberger AC hat indes den Bann im neuen Jahr gebrochen. Im vierten Spiel feierten die Kärntner den ersten Sieg, gewannen das Spiel beim SKN St. Pölten verdient mit 2:0 (1:0). Dejan Joveljic (27.) mit dem ersten WAC-Tor 2021 und "Joker" Michael Liendl (74.) entschieden die Partie zugunsten der in der Tabelle sechstplatzierten Gäste, die ihren Vorsprung auf Platz sieben auf drei Punkte ausbauten.

SKN ST. PÖLTEN - WAC 0:2 (0:1)
Tore: 
0:1 (27.) Joveljic, 0:2 (74.) Liendl.
Gelbe Karten: Muhamedbegovic bzw. Vizinger.
St. Pölten: Riegler - Blauensteiner, Luan, Muhamedbegovic, Schulz - Luxbacher, Pokorny (83. Asadi), R. Ljubicic (83. Schütz) - Davies (83. Tanzmayr), Hugi (60. Tetteh), Schmidt.
WAC: Kofler - Novak, Baumgartner, Lochoshvili, Scherzer - Sprangler, Taferner, Vizinger (84. Rnic), Wernitznig (65. Liendl) - Dieng (66. Stratznig), Joveljic (65. Röcher).

Es war nicht besonders elegant, was sich in der ersten Hälfte am Rasen der NV-Arena abspielte. Beide Teams suchten augenscheinlich nach ihrer Form, auch Chancen waren nur wenige zu finden. So ließ Joveljic für den WAC, bei dem Liendl erstmals in dieser Saison zu Beginn auf der Bank saß, nach schnellem Ballgewinn eine gute Möglichkeit ungenützt: Sein schwacher Abschluss wurde Beute von Christoph Riegler (11.). Wenig später zischte auf der Gegenseite ein Köpfler von Robert Ljubicic recht knapp am Tor vorbei (13.).

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Partie kippte zugunsten WAC

Eine Viertelstunde lang passierte dann nichts, plötzlich war aber doch Joveljic zur Stelle: Am Ende einer Fehlerkette der Hausherren schlenzte die Frankfurt-Leihgabe den Ball flach via Innenstange ins lange Eck. St. Pölten antwortete mit einer Doppelchance: George Davies scheiterte aber alleinstehend an Alexander Kofler, den Nachschuss setzte Dor Hugi über das Tor der Kärntner (32.).

Die zuvor ausgeglichene Partie kippte nach Seitenwechsel trotz bemühtem Kombinationsspiels des SKN zugunsten des WAC, der auch exklusiv die Einschussmöglichkeiten vorfand: Cheikhou Dieng (52.), Joveljic und Dario Vizinger (beide 58.) hatten ihr Visier ungenau eingestellt. Bei Vizingers Lattenpendler war es dann freilich auch Pech, das den zweiten WAC-Treffer verhinderte (63.).

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Die Elf von Ferdinand Feldhofer drängte sichtlich auf die Vorentscheidung: Thorsten Röcher scheiterte noch an Riegler (70.), schließlich musste es der kurz davor eingewechselte Kapitän Liendl richten: Er traf nach schlechter Defensivarbeit der Hausherren aus Kurzdistanz zur Vorentscheidung. Für St. Pölten wird der Kampf um die Meistergruppe damit immer schwieriger. Der Rückstand auf Platz sechs wuchs auf fünf Punkte an.