Sport/Fußball

Die Austria wartet weiter auf den ersten Sieg

Einstand nach Maß“ wird ab sofort im Lexikon mit einem Namen kurz und bündig zusammengefasst: Damari, Omer.

„Ich möchte der Mannschaft helfen.“ So hatte Damari vor dem Spiel gesprochen. Gesagt, getan – geholfen hat sein Tor der Austria aber nur teilweise, denn zu einem Erfolg beim Tabellenletzten aus Wr. Neustadt reichte es nicht. Die Talfahrt der Austria geht somit munter weiter: Vier Partien sind mittlerweile gespielt, das Warten auf einen Sieg wird aus violetter Sicht langsam nervig und langweilig.

Traumstart

Zurück zum Positiven, zu Damari. Der Stürmer aus Israel ließ sich neun Minuten lang Zeit, um seine Qualitäten als Torjäger unter Beweis zu stellen. Einen fürchterlichen Fehlpass von Schöpf nahm er dankend an und erzielte mit seinem zweiten Ballkontakt das erste Tor für die Austria. Abermals neun Minuten später hätte er beinahe auf einen Doppelpack erhöht, scheiterte aber an Tormann Vollnhofer.

Die Wiener mussten sich geistig neu orientieren, denn erstmals in dieser Saison gingen sie in einem Spiel in Führung. Mit dieser mentalen Herausforderung konnten sie nur schwer umgehen, vor allem in der Defensive. Dort wurde Torhüter Lindner unkonzentriert, mit dem Fuß servierte er dem Gegner den Ball, ausgerechnet Schöpf glich aus und machte seinen vorangegangen Fehler wieder gut (24.).

Wr. Neustadt nützte den Moment und den nächsten Fehler der Austria gar zur Führung, Rauter lief auf und davon und machte das 2:1 (30.). Die Niederösterreicher präsentierten sich in der unterhaltsamen Partie engagiert, die Austria trotz Führung verunsichert und fehlerhaft. Ein Glück, dass aus dem Nichts der Ausgleich gelang, weil Denner in einer schon geklärten Situation Gorgon im Strafraum foulte. Grünwald verwandelte den Elfmeter knapp vor der Pause per Nachschuss.

Mäßiges Niveau

Kaum war der Pausentee geschlürft, hatte wieder Damari einen starken Auftritt, doch seine schöne Vorlage verjuxte Meilinger leichtfertig (51.). Die Darbietung verlor rapide an Schwung, weil sich Wr. Neustadt mit den vorhandenen Mitteln wehrte, die Austria aber ohne Nachdruck vor sich hin spielte. Keine Spur vom stets von den Spielern zitierten Befreiungsschlag, wenn denn einmal die Führung gelänge.

Am Samstag war sie gelungen, was folgte, war biederes Mittelmaß gegen den Tabellen-Letzten, wenngleich man optisch mehr vom Spiel hatte. Allein der unbändige Wille, dieser Zug zu des Gegners Tor fehlte dem Spiel der Wiener.

An Begründungen für die schwachen Darbietungen hat es in den letzten Wochen bei den Veilchen nicht gemangelt, jetzt hat man auch die letzte selbst ad absurdum geführt und trotz Führung nicht gewonnen. Was bleibt, ist kollektives Kopfschütteln.

SC Wiener Neustadt - FK Austria Wien 2:2 (2:2)

Stadion Wiener Neustadt, 3.049, SR Harkam.


Torfolge: 0:1 ( 9.) Damari
1:1 (24.) Schöpf
2:1 (30.) Rauter
2:2 (45.) Grünwald (Elfmeter-Nachschuss)

Wr. Neustadt: Vollnhofer - Ranftl (46. Pollhammer), Deutschmann, Mally, Denner - Freitag (70. M. Koch), T. Kainz - Schöpf (75. Tieber), Rauter, Ebenhofer - Pichlmann

Austria: Lindner - Larsen, Ramsebner, Ortlechner, Suttner (40. T. Salamon) - M. Leitgeb, De Paula - Gorgon (58. Kamara), Grünwald (67. Harrer), Meilinger - Damari

Gelbe Karten: Ranftl, Deutschmann, Pichlmann bzw. Gorgon, Leitgeb, Ortlechner

Tabelle

Heimo Pfeifenberger (Trainer Wr. Neustadt): "Für uns war es sehr wichtig, dass wir gegen einen 'großen' Gegner angeschrieben haben. Es war eine packende erste Spielhälfte, die zweite haben wir dann alles reingeworfen, sind aggressiv in die Zweikämpfe gegangen und haben nicht allzu viel zugelassen. Wir brauchen aber noch mehr Substanz. Der Punkt ist ein kleines Erfolgserlebnis."

Gerald Baumgartner (Trainer Austria): "Wir haben sehr gut begonnen, sind früh in Führung gegangen, was wir auch wollten. Durch den Fehler von Lindner hat der Gegner ausgeglichen und ist stärker geworden. Nach dem 1:2 war die Verunsicherung zu sehen. Es ist im Moment brutal schwer. Wir müssen sehr viel ins Spiel investieren, die Mannschaft hat aber gezeigt, dass sie unbedingt den Sieg wollte."

Zu Torschütze Damari: "Er hat gezeigt, dass er Qualität hat. Ihm fehlt es aber noch an Spielpraxis und Kraft für 90 Minuten."