Sport/Fußball

Austria Wien nach Sieg über Sturm Herbstmeister

Nächstes Spiel, nächste Chance. Schon wieder hatte Salzburg gepatzt, wieder hatte die Austria die Möglichkeit, sich zumindest ein wenig an der Tabellenspitze abzusetzen. Es war somit angerichtet für ein Fest in Violett in der Generali Arena, am Ende durften diesmal alle miteinander auch jubeln.

Denn nach einer sehr schwachen ersten Hälfte drehte die Austria die Partie gegen Sturm Graz doch noch, gewann 2:1 und ist Tabellenführer und Herbstmeister. Acht Punkte Vorsprung haben die Wiener, die zumindest Dritter werden wollen in dieser Saison, auf Platz vier, den derzeit die Admira innehat.

Austria-Trainer Thorsten Fink konnte die zuletzt leicht verletzten Martschinko und Zulechner auf der linken Flanke aufbieten, Shikov ersetzte den zuletzt schwachen Windbichler in der Innenverteidigung.

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Nur 6244 Fans waren gekommen, eine magere Kulisse für dieses Spitzenspiel. Und diese treuen Seelen trauten nach drei Minuten ihren Augen nicht, als Ex-Veilchen Horvath die Grazer mit 1:0 in Führung brachte. Dem war ein Fehlpass von Grünwald vorausgegangen. Schon beim Duell in Graz hatte Horvath gegen die Austria getroffen, dieses Kunststück war auch schon den Herren Tajouri und Murg, beide ebenso Ex-Violette, in anderen Duellen mit der Austria gelungen.

Horvath beförderte mit dem frühen Tor jedenfalls Finks Spielplan in die Rundablage. Die Austria wirkte geschockt, agierte fehlerhaft, geriet völlig außer Tritt. Ganz anders Sturm, das sich eine Top-Chance nach der anderen erarbeitete. Ex-Austrianer Kienast bereitete mit einem Schuss Goalie Hadzikic größte Mühe (15.), kurz danach bediente er mit einer Flanke Schick, der knapp verfehlte (16.). Kienast offenbarte sich in dieser Phase als Unruheherd und sorgte schon wieder für Gefahr, weil Hadzikic zögerte, allerdings traf der Sturm-Stürmer nicht ins Tor (18.).

Ausgleich aus dem Nichts

Darob ertönten die ersten Pfiffe von den Tribünen für die Austrianer, die zu diesem Zeitpunkt keine einzige Tormöglichkeit vorzuweisen hatten. Mit der ersten gefährlichen Aktion glichen die Wiener praktisch aus dem Nichts und völlig entgegen den Spielverlauf aus – Kayode verwertete eine Vorlage von Kehat zum 1:1 (39.). Das Resultat schmeichelte der Austria nach einer ganz schwachen ersten Hälfte, Sturm musste sich vorwerfen lassen, dass man nicht schon höher geführt hatte. Es sollte sich am Ende rächen...

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Dafür stand Fortuna unmittelbar nach dem Wechsel den Grazern gehörig bei, als man Kayode aus den Augen verlor, der Goalgetter machte seinem Namen diesmal aber keine Ehre. Sturm-Torhüter Esser durfte sich wenig später mit einer Fußabwehr gegen einen Koch-Schuss auszeichnen. Ebenso bei einem Konter der Wiener gegen Gorgon, diesmal nahm er die Fäuste zur Hand.

Die Austria hatte also doch noch genügend Leben in sich, weil sie die Räume enger machte und im Zentrum präsenter wurde. Für den Aufwand des zweiten Durchgangs gab es die späte Belohnung in Form des 2:1 durch Gorgon, der sich im Laufe des Spiels einer Leistungssteigerung unterzog. Es war ein Erfolg des Willens, keiner mit Glanz.

Ergebnisse, Tabelle

FK Austria Wien - SK Sturm Graz 2:1 (1:1)

Generali Arena, 6.244, SR M. Schüttengruber.


Tore: 0:1 ( 3.) Horvath
1:1 (39.) Kayode
2:1 (81.) Gorgon

Austria: Hadzikic - Koch, Shikov, Rotpuller, Martschinko - Holzhauser, Grünwald - Gorgon, Kehat (82. Meilinger), Zulechner (75. Friesenbichler) - Kayode (89. Windbichler)

Sturm: Esser - Potzmann (82. Edomwonyi), Madl, Spendlhofer, Klem - Kamavuaka, Piesinger - Schick, Offenbacher (62. Dobras), Horvath (82. Stankovic)- Kienast

Gelbe Karten: Kayode, Hadzikic bzw. Piesinger

Thorsten Fink (Austria-Trainer): "Sturm war sehr gut eingestellt und hat uns richtig vor Probleme gestellt. Wir waren einfach auch nicht so im Spiel, haben die zweiten Bälle nicht bekommen. Wir haben dann ein bisschen an der Schraube gedreht und haben das Spiel in den Griff bekommen. Wir haben uns den Sieg heute erarbeitet. Der Herbstmeistertitel gibt Selbstvertrauen, aber darum können wir uns nichts kaufen. Wir konzentrieren uns weiter darauf, dass wir den Abstand zu Sturm Graz vergrößern. Es ist noch viel Arbeit vor uns."

Alexander Gorgon (Austria-Siegestorschütze): "Wir haben sehr schwer ins Spiel gefunden. Sturm hat sehr viel investiert, um uns das Leben schwer zu machen. Ich denke, dass es dann bis zum Schluss hin aber eine der besten Saisonleistungen war. Der Herbstmeistertitel ist natürlich nur eine Momentaufnahme, aber es ist eine Bestätigung der guten Arbeit."

Franco Foda (Sturm-Trainer): "Wir haben sehr gut angefangen, die erste Hälfte über weite Strecken dominiert. Selbst nach dem 1:1 hatten wir noch einen Lattentreffer. Zehn Minuten nach der Pause haben wir total verschlafen und den Gegner durch individuelle Fehler aufgebaut. Dann war es ausgeglichen, beide haben versucht, das Siegestor zu machen. Leider ist uns das nicht gelungen."

Sascha Horvath (Sturm-Torschütze): "Wir hatten genug Chancen, die hätten wir reinmachen müssen. Wir haben in der ersten Hälfte gut gespielt, sind gut gestanden. Wir haben gewusst, dass das letzte Spiel (0:0 in Mattersburg, Anm.) von uns nicht o.k. war. Wir haben es ein bisschen bewiesen, aber es hat leider nicht gereicht."