Sport/Fußball

Austria unterliegt Tabellenführer WAC

Der violette Legendenklub war so gut besucht wie schon lange nicht mehr. Viele frühere Größen der Austria waren gekommen, um ihm die Hand zu schütteln, ihn zu umarmen, ja um ihm sogar ein Busserl ins Gesicht zu drücken. Andreas Ogris feiert kommenden Dienstag seinen 50. Geburtstag, am Samstag schon wurde ihm beim Heimspiel gegen Tabellenführer Wolfsberg die kollektive Gratulation ausgesprochen. Auch WAC-Trainer Didi Kühbauer ließ sich vor Anpfiff nicht lumpen und stellte mit Ogris das legendäre Bild nach, wo sie einst im Wiener Derby Nase an Nase geraten waren.

Mehr Geschenke wollten er und der WAC den Wienern nicht bereiten. Der WAC spielte genau das, was er gut kann, was ihn in dieser Saison stark macht, was ihn an die Tabellenspitze brachte. Die Kärntner agierten kompakt, gaben der Austria nicht viele Räume zur Entfaltung und schalteten flott in die Offensive um. Besonders gekonnt in der 28. Minute, als Oldboy Standfest einen Pass zur Mitte gab, wo sich Austrias Shikov verschätzte, Larsen einen Nachmittags-Schlaf einlegte, dafür der Wolfsberger Zulj umso aufgeweckter war, zum 1:0 traf und seine starke Leistung krönte.

Harmlose Veilchen

Soweit der WAC. Und die Austria? Die tat sich schwer, nicht nur der Wolfsberger wegen, sondern vor allem, weil sie selbst ihre Angriffe unpräzise vortrug. Kienast ersetzte Damari mit viel Mühe, aber eben nicht als Torschütze. Über die rechte Seite kam so gut wie nichts, lediglich Daniel Royer wusste mit guten Aktionen zu gefallen.

Bezeichnend: Für die größte Aufregung bei Violett sorgte ein mögliches Handspiel von WAC-Stürmer Silvio im eigenen Strafraum. Referee Kollegger gab jedenfalls keinen Elfmeter. Wohl zu Recht.

Auch nach dem Wechsel präsentierten sich die Gäste aus Kärnten aggressiver in den Zweikämpfen. Austria-Trainer Baumgartner nahm nach 55 Minuten mit Royer seinen bis dahin auffälligsten Spieler vom Feld. Dem Spiel der Wiener gereichte dies nicht zum Vorteil. Vielmehr hatten sie Glück, dass der WAC mit seinen Konterchancen leichtfertig umging.

Im Finish schwanden bei den Wolfsbergern etwas die Kräfte, die Austria warf alles nach vorne, mehr mit Verzweiflung als mit einem brauchbaren Plan. Die einzige Großchance verjuxte Rotpuller. In der Nachspielzeit hätte Silvio in einem Konter auf 2:0 stellen müssen, Weber machte es wenig später besser.

Der kurzfristige Aufwärtstrend der Austria mit Siegen über Ried und Salzburg ist nach dem Remis in Grödig und dieser Heimniederlage wieder gestoppt. Die Fans ließen ihrem Unmut freien Lauf, ein Pfeifkonzert verabschiedete die Austrianer in die Kabine. Der WAC überzeugte.

FK Austria Wien - WAC 0:2 (0:1)

Wien, Generali-Arena, 7.633, SR Kollegger.


Tore: 0:1 (28.) P. Zulj
0:2 (94.) M. Weber

Austria: Lindner - Stryger Larsen, Sikov, Rotpuller, Suttner - Holland - Meilinger (64. Kamara), A. Grünwald, Mader, Royer (56. De Paula/70. Th. Salamon) - Kienast

WAC: Kofler - Standfest, Sollbauer, Rnic, Palla - M. Weber, Hüttenbrenner - Wernitznig (68. Kerhe), P. Zulj (77. Putsche), Jacobo (88. Baldauf) - Silvio

Gelbe Karten: Grünwald bzw. Weber, Standfest, Wernitznig, Jacobo

Tabelle