Sport/Fußball

Aufsteiger Altach fertigt Meister Salzburg ab

Wir erwischen Salzburg nicht zum günstigsten Zeitpunkt“, hatte Altach-Trainer Damir Canadi vor dem Duell mit dem Meister gemeint.

Irrtum: Eine bessere Gelegenheit, den Salzburgern ein Hax’l zu stellen als in dieser Runde wird ein Gegner wohl so schnell nicht mehr bekommen. Zum einen, weil dem Tabellenführer nach glanzvollen Europacup-Auftritten traditionell die Rückkehr in den Liga-Alltag schwerer fällt, vor allem aber, weil die Salzburger Personalsituation förmlich nach einem Ausrutscher im Ländle schrie.

Die Personaldecke ist inzwischen dermaßen dünn, dass Adi Hütter weitere Jungprofis aus dem Farmteam Liefering in den Kader befördern musste, der älteste Feldspieler auf der Ersatzbank (Sabitzer) war gerade einmal 20. Und da beim Aufwärmen auch noch Kampl mit Oberschenkelproblemen w.o. geben musste, war das personelle Dilemma perfekt.

Anfangsoffensive

Es durfte also nicht weiter verwundern, dass diese Salzburger Notelf – mit dem Debütanten Laimer (17!) – von den Altachern auf dem falschen Fuß erwischt wurde. Ein simpler Steilpass von Netzer genügte, um die komplette Salzburger Defensive auszuhebeln, Aigner stolperte schließlich die Vorlage von Kovacec ins Tor – 1:0 (4.).

Als wenige Minuten später Salomon allein Richtung Salzburg-Tor laufen durfte – Gulasci rettete – und Prokopic über die Latte köpfelte,musste einem fast schon angst und bang werden um diese junge,umgekrempelte Salzburger Mannschaft.

Aber so wirklich angriffslustig sollten die Altacher erst nach dem Seitenwechsel werden. Nachdem Bruno für die Salzburger aus Abseitsposition den Ausgleich erzielt hatte – 1:1 (53.).

Was danach folgte, war ein Sturmlauf der Vorarlberger, die prompt zurückschlugen und im Finish die Defensive dieser Salzburger Elf auseinandernahmen. Der junge Tajouri, vor einer Woche bereits Torschütze beim 2:0-Coup gegen Rapid, brachte den Aufsteiger wieder in Führung (63.), und danach spielte sich die Canadi-Elf regelrecht in einen Rausch. Kovacec (81.) und Mahop (84.) fixierten den Kantersieg, der noch höher hätte ausfallen können. Torhüter Gulasci, der beste Salzburger, bewahrte sein Team vor einem noch größeren Debakel.

SCR Altach - Red Bull Salzburg 4:1 (1:0)

Cashpoint-Arena, 8.063, SR Dintar.


Tor: 1:0 (4. ) Aigner
1:1 (53.) Bruno
2:1 (62.) Tajouri
3:1 (81.) Kovacec
4:1 (84.) Ngwat-Mahop

Altach: Kobras - Lienhart, Ortiz, Zwischenbrugger, Schreiner - Salomon, Prokopic, Netzer (66. Roth), Kovacec - Tajouri (69. Ngwat-Mahop), Aigner (83. Gercaliu)

Salzburg: Gulacsi - Ankersen (46. Schmitz), Ramalho, Schiemer, Ulmer - Laimer (62. Prevljak), Ilsanker, Keita (74. Sabitzer) - Ch. Leitgeb, Bruno - Soriano

Gelbe Karten: Prokopic bzw. Schiemer, Sabitzer

Tabelle

Damir Canadi (Altach-Trainer): "Wir sind heute einfach froh über drei Punkte. Wir werden weiter arbeiten und demütig bleiben. Die Mannschaft hat heute in der Art und Weise, wie sie aufgetreten ist, überzeugt. Wir werden aber nicht übermütig werden und uns ganz normal auf die nächsten Spiele vorbereiten."

Adi Hütter (Salzburg-Trainer): "Wir waren heute in allen Belangen die schlechtere Mannschaft, hatten eigentlich nur nach dem 1:1 die Möglichkeit, zurückzukommen. Nach dem Donnerstag-Spiel ist es dann immer schwierig in der Liga. Schade war auch, dass Kevin Kampl kurzfristig ausgefallen ist. Trotzdem ärgert mich die Art und Weise, wie wir heute verloren haben. Jetzt müssen wir das Spiel schnell abhaken."