Sport/Fußball

Blamage für matte Salzburger

Ricardo Moniz war nur schwer zu verstehen. Aus der aufwühlten Salzburger Trainer-Seele sprudelte es nur so heraus, in holländisch-deutschem Sprachfluss. Tiefpunkt? "Ja. Wenn man das Ergebnis anschaut. 0:3 ist extrem." Schwächen? "Na die Standard. Da gibt es eine Zuordnung. Du weißt, dass sie dabei ganz gefährlich sind. Aber auf dem Platz ist dann alles anders." Konsequenzen? "Man hat immer die Möglichkeit der Selektion, kann Spieler tauschen. Das Negative hat auch was Positives." Angst um den Job? "Ich habe keine Angst, ich brauche keine Rückendeckung. Ich gehe meinen Weg weiter."

Abwege

Doch wo führt der momentan hin? Schon sechs Spiele in Folge hat Salzburg nicht mehr gewonnen. Eine derart schlechte Serie hat es in Salzburg noch nie gegeben, seit der rote Bulle die Austria verdrängt hat. Und eine höhere Niederlage als die vom Sonntag hat es seit Mai 2009 nicht mehr gegeben.

Auf der internationalen Bühne jedoch haben die Salzburger zuletzt zwei Mal sehr ansprechend gegen Bilbao gespielt. Moniz gönnte Svento, der zudem über leichte Knieschmerzen klagte, eine Auszeit und brachte an seiner Stelle den jungen Teigl. Jantscher machte wegen einer Gelbsperre eine Zwangspause, weshalb Leonardo wieder in die Start-Formation rutschte. Und gegen die groß gewachsene Mattersburger Hintermannschaft setzte Moniz nicht auf den langen Stefan Maierhofer, sondern auf den beweglicheren Roman Wallner.

Mattersburg legte einen Blitzstart hin, hatte durch Farkas auch die erste Chance. Danach übernahm aber Salzburg das Kommando, ohne aber berauschend zu spielen. Ein Lattenschuss von Cziommer (31.) und eine Chance von Teigl, die Borenitsch zunichte machte (33.) waren aber die einzige Ausbeute - nicht nur vor der Pause, sondern über das ganze Spiel gesehen.

Spielfreude

Bei Mattersburg ersetzte Naumoski nach seiner Sperre Mörz und Rath kam für den gesperrten Pöllhuber in die Mannschaft. In Hälfte zwei brachte Trainer Lederer Mörz und Parlov für die angeschlagenen Domoraud und Seidl. Lederer hatte damit eine glückliche Hand. Parlov flankte zur sehenswerten Führung von Naumoski und servierte Bürger das 2:0 auf den Kopf. Mörz stellte den Endstand her.

Kapitän Naumsoki freute sich nach dem Befreiungsschlag des ersten Heimsiegs seit einem halben Jahr. "Wir haben gewonnen, weil wir gut gespielt haben, nicht weil Salzburg so schlecht gespielt hat."

Tatsache war aber, dass Salzburg zumindest emotionslos gespielt hat. Im Gegensatz zu den Mattersburgern. Trainer Franz Lederer: "Die Spieler haben gesehen, dass man mit taktischer Disziplin und Teamgeist auch ein Kaliber wie Salzburg schlagen kann. Wir haben den Sieg mehr gewollt und haben uns endlich selbst belohnt."

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