Besonderer Kick für Chinas Fußball
Ein Superstar ist in China angekommen und sagte so schöne Dinge wie: "Geld ist nicht das Wichtigste. Ich bin hier, um eine neue Erfahrung zu machen." Oder: "Ich bin hierhin gekommen, um Meister zu werden, nicht, um meine Karriere ausklingen zu lassen. Es wäre für mich leichter gewesen, noch einmal in Europa zu wechseln, aber ich habe die Herausforderung gesucht."
Stürmerstar Didier Drogba ist in China begeistert empfangen worden. Mehr als 300 Fans am Flughafen Schanghai ließen sich die Ankunft des Champions-League-Siegers (mit dem FC Chelsea) nicht entgehen. Der Stürmer von der Elfenbeinküste ist die neue Attraktion der ersten chinesischen Liga und geht künftig für Shanghai Shenhua auf Torejagd. "Ich bin hierhergekommen, um Meister zu werden, und nicht, um meine Karriere ausklingen zu lassen und Däumchen zu drehen", sagte Drogba bei seiner Vorstellung. Er freue sich auf die Herausforderung.
Starparade
Der 34-Jährige hat einen hoch dotierten Vertrag über zweieinhalb Jahre unterschrieben. Shenhua wird vom ehemaligen argentinischen Nationalcoach Sergio Batista trainiert. Drogba trifft bei Shenhua auf einen alten Bekannten. Mit dem Franzosen Nicolas Anelka hat Drogba bereits von 2008 bis 2011 für Chelsea gespielt.
Zhou Jun, Shenhuas Klub-Chef, ist milliardenschwerer Unternehmer für Internet-Spiele, 2010 wollte er seinen Lieblingsklub FC Liverpool kaufen, jetzt will er China in den Weltfußball integrieren. "Es ist wie mit der Öffnung Chinas. Wir müssen uns die guten Dinge aus dem Ausland besorgen und von ihnen lernen", sagt Zhou.
Details zu Drogbas Vertrag gab der Verein nicht bekannt. Lokale Medien hatten allerdings berichtet, der Klub sei bei den Verhandlungen bereit gewesen, dem Stürmer pro Jahr umgerechnet zwölf Millionen Euro zu zahlen. Demnach würde Drogba in Schanghai 300.000 US-Dollar pro Woche kassieren. Nur 233.000 Euro pro Woche soll Nicolas Anelka bei den Shanghai Shenguhas kassieren.
China rüstet auf.
Drogba ist in diesem Sommer nicht der einzige bekannte Spieler, der diesen Sommer nach China gewechselt ist. Schon vor ihm war mit Lucas Barrios auch ein prominenter Profi aus der deutschen Bundesliga nach China gewechselt. Der Ex-Stürmer von Meister Dortmund verdient ab sofort sein Geld beim Superleague-Klub Guangzhou Evergrande. Finanzielle Gründe dürften den Ausschlag für den aus sportlicher Sicht wenig attraktiven Umzug nach China gegeben haben.
Lippi-Bekenntnis
Das künftige Gehalt des gebürtigen Argentiniers gab das Blatt Jinghua Shibaomit sieben Millionen US-Dollar (5,27 Millionen Euro) im Jahr an. Der Verein Evergrande aus der Metropole Guangzhou (Kanton) in Südchina hat bereits den Argentinier Dario Conca und den brasilianischen Stürmer Luiz Muriqui geholt. Der chinesische Immobilien-Milliardär Xu Jiayin will in diesem Jahr 75 Millionen Euro in seinen Verein investieren. Trainer beim aktuellen Tabellenführer ist seit Mai Marcello Lippi, der letztes Wochenende das Derby gegen R&F mit 0:1 verloren hat. Torschütze war Yakubu Ayegbeni, der 29-jährige nigerianische Teamspieler kam im Sommer aus Blackburn zu Guangzhou R&F.
Frédéric Kanouté hingegen wechselt zum Vizemeister Beijing Guoan. Der 34-jährige Teamspieler aus Mali hat sich besonders beim FC Sevilla zu einem absoluten Torgaranten entwickelt und konnte 136 Treffer in 290 Spielen erzielen. Und mit Seydou Keita will Dalian Aerbin einen zweifachen Champions-League-Sieger holen. Der 32-Jährige aus Mali soll Barcelona verlassen und für zwei Jahre nach China gehen. Auf dem Trainermarkt sind vor allem die Europäer gefragt. Nur vier der 16 Coaches in der höchsten Liga kommen aus China. Aus Japan und Costa Rica kommen sogar zwei ehemalige Teamchefs.
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