Sport/Fußball

Bayern kann Champions-League-Traum weiter träumen - aber mit Dämpfer

Mit der bisher besten Leistung des Jahres und einem 3:0-Heimsieg gegen Lazio Rom in der Champions League hat sich der FC Bayern München die Chance bewahrt, die erste titellose Saison seit zwölf Jahren noch abzuwenden. Der zu Saisonende scheidende Trainer Thomas Tuchel darf nicht zuletzt dank eines Doppelpacks von Harry Kane (39., 66.) weiter von einem Happy End träumen.

Nach dem Aus im Cup und dem Zehn-Punkte-Rückstand auf Bayer Leverkusen in der Meisterschaft ist die europäische Königsklasse die letzte Hoffnung der Bayern und für Tuchel, München doch noch als Sieger zu verlassen. "Wenn wir das erreichen wollen, müssen wir Schritt für Schritt gehen", sagte der 50-Jährige, der 2021 mit dem FC Chelsea schon einmal in der Champions League triumphiert hat. "Jedes Team, das im Viertelfinale ist, will ins Finale - wir auch", sagte Tuchel. "Es gibt noch Ziele zu erreichen mit Bayern." 

Der Blick richtet sich nun auf die Auslosung am 15. März.

Trendwende auch in der Bundesliga?

Die Frage, ob der Sieg gegen Lazio eine Trendwende für den Saisonendspurt und auch für die Bundesliga bedeute, beantwortete er vorsichtig. "Ich hoffe, aber wir müssen es beweisen", sagte Tuchel, der bei der Motivationsrede vor dem Spiel gegen eine Tür getreten und sich dabei den großen Zeh gebrochen hat.

Zuversicht dahingehend strahlte Kane aus. "Nächte wie diese können eine Saison verändern", sagte der Mann des Abends bei Prime Video. Er sprach von "einer perfekten Nacht" und einer "top, top Performance", die den englischen Mittelstürmer einen Schritt weiter zu seinem großen Ziel, dem Champions-League-Finale am 1. Juni im Londoner Wembley-Stadion brachte. Kane hält nun bei 33 Toren in 33 Saisonspielen, einer famosen Quote. "Dafür haben wir ihn geholt", sagte Bayern-Vorstandschef Jan-Christian Dreesen über den Königstransfer, für den die Bayern im Sommer erstmals eine Ablöse von über 100 Millionen Euro an Tottenham gezahlt haben.

Den dritten Bayern-Treffer steuerte Thomas Müller bei, der erstmals seit Oktober 2022 wieder in der Champions League traf. "Wir genießen den Abend schon sehr", sagte der Routinier, der mit dem Tor zum 2:0 (45.+2) sein Team nach dem 0:1 vom Hinspiel erstmals auf Aufstiegskurs brachte.

Viertelfinale ohne Zuschauer

Der Viertelfinaleinzug war nicht nur für das Renommee der Bayern, sondern auch für die Klubkasse eine Wohltat. Durch den Aufstieg haben die Münchner in dieser Saison schon über 100 Millionen Euro eingenommen.

Einen Dämpfer musste Bayern allerdings hinnehmen. Kürzlich hat die UEFA-Disziplinarkommission ihre Strafe für den FC Bayern verkündet. Wegen der Ausschreitungen mehrerer Bayern-Fans beim Hinspiel gegen Lazio in Rom muss der Verein insgesamt mehr als 50.000 Euro zahlen und ein CL-Heimspiel ohne Zuschauer auskommen muss. 

So wie die Bayern auf Kane, so konnte sich auch Paris Saint-Germain auf seinen Top-Torjäger verlassen. Beim 2:1-Erfolg bei Real Sociedad in San Sebastian sorgte Kylian Mbappé mit zwei Treffern zur 2:0-Pausenführung dafür, dass nach dem 2:0-Heimsieg früh alles klar war. PSG steht erstmals seit drei Jahren wieder im Viertelfinale - Trainer damals? Thomas Tuchel. Mbappé, der seinen Abschied vom Hauptstadtclub bereits angekündigt hat, darf damit ebenfalls weiter auf ein Happy End hoffen.