Austria: Gorgon und Grünwald vor Abgang?
Noch vor Ende der Transferzeit dürfte der Wiener Austria ihr bester und torgefährlichster Spieler abhanden kommen: Alexander Gorgon reiste am Montag nach Frankfurt, um bei einem deutschen Zweitligisten Gespräche zu führen. Dabei soll es sich um den 1. FC Kaiserslautern handeln. Am Dienstag kehrte er zurück und fuhr direkt zum Training, wo er wegen einer Verkühlung geschont wurde.
Ganz und gar nicht verschnupft reagiert die Austria auf den möglichen Abgang des 26-Jährigen, der am Samstag beim Schlager gegen die Admira in der Südstadt wohl sein letztes Spiel in Violett bestreiten wird. Sportdirektor Franz Wohlfahrt wünscht sich eine Entscheidung bis Samstag: "Es liegen derzeit keine Angebote auf dem Tisch. Vor dem Admira-Spiel muss aber alles klar sein. Ich will Spieler, die mit dem Kopf voll beim Match sind."
Kein Schnellschuss
Was, wenn Gorgon, dessen Vertrag noch bis Sommer 2016 gültig ist, doch abwandert? "Ich bin gegen eine Schnell-Lösung. In der Eile wird Gorgon adäquat nicht zu ersetzen sein." Die Alternativen aus dem eigenen Kader wären Meilinger, De Paula und Salamon. Auf dem heimischen Markt wird man wohl kaum fündig, eine ausländische Lösung käme nur infrage, wenn Verteidiger Stronati verliehen wird. Wohlfahrt hat einige Kandidaten für eine Gorgon-Nachfolge im Auge, ist aber in keinem einzigen Fall zu 100 Prozent überzeugt.
Gorgon, in seiner Karriere schon von vielen Verletzungen ausgebremst, möchte einmal im Ausland durchstarten. "Daher möchte ich mir alles anhören, was von Interesse ist." Noch würde die Austria für ihn Geld bekommen. "Ich verstehe natürlich die wirtschaftliche Abteilung des Klubs", sagt Wohlfahrt. "Aber ich habe als Sportdirektor auch eine sportliche Vision und einen Auftrag des Klubs erhalten. Wenn wir die Guten verlieren, wird der Auftrag nicht leichter."
Zu den Guten zählt auch Alexander Grünwald, ebenfalls in der Vergangenheit oft verletzt gewesen. Für ihn soll sich ein türkischer Erstligist interessieren und viel Geld bieten. Würde er auch gehen, käme der Austria plötzlich das Kreativ-Duo abhanden.