Austria-Spaziergang auf dem Weg zum Meistertitel
Für die Mattersburger begann das Spiel mit einer freudigen Überraschung. Burgenlands Landeshauptmann Hans Niessl ehrt seinen Landsmann Franz Lederer, weil dieser sein 297. Spiel auf der Mattersburger Bank saß. So lange durfte in der Geschichte der Bundesliga bei einem Verein bislang nur Sturm-Graz-Trainerphilosoph Ivica Osim arbeiten. Niessl, der als Austria-Anhänger auch im Kuratorium der Wiener tätig ist, ließ die Antwort offen, ob Lederer jemals von einem Trainer der Wiener Austria übertroffen werden würde. Selbst, wenn dies ein Erfolgstrainer a la Peter Stöger ist. Selbst, wenn einer wie Stöger mehrmals Meister werden würde.
Und auf dem Weg zum ersten Titel im ersten Jahr unter Stöger ist die Austria allemal. Auch in Mattersburg kamen die Wiener nicht von ihrem Weg ab. „Für mich haben wir gegen den Meister verloren. Mich ärgert nur das Wie“, sagte Mattersburgs Trainer Franz Lederer nach der Partie.
Abgeklärt
Die Austria spielte ganz ruhig, überstand eine kurze Drangphase der Burgenländer und schlug dann zu. Peter Stöger: „Die Art und Weise wie wir gespielt haben, hat mich beeindruckt.“ Gorgon trat nach Foul an Grünwald zum Freistoß aus etwas mehr als 20 Metern an, traf über die Mauer ganz genau ins Eck (16.).
Ab diesem Moment war es um die Mattersburger Ambition geschehen. Aber es war nicht nur Organisation, weshalb die Austrianer nun zu den Herren auf dem Platz machten. Sie waren auch bissiger, wollten den Erfolg. Und bekamen ihn auch. Wieder nach einer Standardsituation. Ein Eckball wurde weit aufs lange Eck geschlagen, Grünwald übernahm volley , und der Ball ging quer durch den Strafraum durch viele Beine hindurch zum 2:0 ins Netz (37.).
Ambitioniert
Die Mattersburger konnten auch nach Seitenwechsel nicht zusetzen. Bei der Austria erzielte nach schöner Vorarbeit von Stankovic und Fehler von Pöllhuber der Burgenländer Hosiner seine obligaten Tore gegen seine Landsleute. Damit sind die Wiener dem Titel wieder ein Stück näher gekommen.
Am Ostersonntag steigt im Horrstadion der Schlager gegen Salzburg. Wenn die Wiener nur die verbliebenen Heimspiele gewinnen, sind sie Meister. Doch davon will Stöger noch nichts wissen: „Salzburg hat das Potenzial, um alle ihre Spiele noch zu gewinnen.“
SV Mattersburg - Austria Wien 0:4 (0:2)
Mattersburg, Pappel-Stadion, 6.300, SR Eisner
Tore:
0:1 (16.) Gorgon
0:2 (37.) A. Grünwald
0:3 (71.) Hosiner
0:4 (82.) Hosiner
Mattersburg: Borenitsch - Novak, Majstorovic, Pöllhuber, Mravac - Höller (66. Röcher), Gartner, Prietl, Farkas - Bürger, Naumoski (69. Klemen)
Austria: Lindner - Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Mader, Holland, A. Grünwald (75. Simkovic) - Gorgon, Hosiner (85. Kienast), Jun (46. Stankovic)
Gelbe Karten: Pöllhuber, Novak bzw. Rogulj
Franz Lederer (Mattersburg-Trainer): "Vor der Pause haben wir der Austria nur zugeschaut, wir waren in vielen Situationen nur Begleitschutz. Die Austria war spielbestimmend, wir sind den eigenen Fehlern nachgelaufen. In der zweiten Hälfte war es ein bisschen besser, aber wir konnten das Spiel nicht mehr drehen. Die Vertragsverlängerung mit Patrick Bürger war ein super Schachzug des Vereins."
Peter Stöger (Austria-Trainer): "Das war heute wieder eine wichtige Partie. Die Art und Weise, wie wir das Spiel gewonnen haben, war selbst für mich sehr beeindruckend. Wir haben die Chance auf eine gute Ausgangsposition vor dem Salzburg-Match genutzt, das tut uns gut. Im Normalfall schaut es jetzt sehr gut aus."