Sport/Fußball

Austria-Sieg bei Fink-Premiere

Mit Spannung war es erwartet worden, das erste Auftreten der Wiener Austria in der Saison 1 nach der völlig missglückten Saison mit Platz sieben in der Endabrechnung. Wird mit Trainer Thorsten Fink alles gut? Zumindest das Debüt ist äußerst gelungen. Die Wiener gewannen beim WAC 2:0, entführten drei Punkte aus dem Lavanttal und reihten sich in der Tabelle hinter Erzrivale Rapid auf Rang zwei ein.

Die beiden Wiener Klubs liegen wieder an der Spitze der Bundesliga. Nach der ersten Runde. Wolfsberg war auf den Beinen, 3600 wollten Zeugen sein, wenn der WAC der Austria ein Hax’l stellt. Jenen Veilchen, die nicht nur mit ihrem neuen Trainer Thorsten Fink, sondern auch gleich mit fünf von zehn Neuzugängen (Almer, Windbichler, Vukojevic, Kayode, Martschinko) in der Startelf zu Gast waren.

Die Violetten traten in ihren neuen Auswärts-Dressen an, gewandeten sich folglich in Leuchtstift-Gelb und erhellten damit die Gemüter ihrer mitgereisten Fans. Die Wiener zeigten sich sehr bemüht, das Spiel zu gestalten, während die Wolfsberger ihre Rolle zunächst einmal passiv anlegten.

Auffälliger Neuzugang

Ein Neuer, Kayode sein Name, prägte die erste Hälfte. Schon in der 6. Minute hätte er einen Einstand nach Maß feiern können, hätte er ein Zulechner-Zuspiel mit dem linken Fuß vollendet und nicht mit dem rechten ins Außennetz geschossen. Wenig später assistierte er Zulechner mit einem Traumpass, allerdings ohne Happy End. Das folgte in der 37. Minute, als WAC-Goalie Kofler nach Sollbauer-Patzer Kayode im Strafraum umsäbelte. Gorgon bedankte sich per Elfmeter mit dem 1:0.

Ein anderer Neuzugang bei der Austria schied nach einer halben Stunde aus, Innenverteidiger Windbichler zog sich nach einem Sprint eine Adduktoren-Zerrung zu.
Kayode stand auch unmittelbar nach der Pause gleich wieder im Mittelpunkt. Nach einem Missverständnis in der WAC-Abwehr fiel dem Nigerianer der Ball vor die Füße, aus wenigen Metern verfehlte er aber das Tor. Die Leistung des Offensivspielers war auffällig, nur seine Chancen wusste er nicht zu verwerten.

Die Wolfsberger enttäuschten. Vor allem spielerisch konnten sie gar nicht überzeugen,weshalb sie keine Tor-Möglichkeiten vorfanden. Nur ein Weitschuss von Seidl vermochte die Fans kurzfristig in Wallung zu versetzen. Unterm Strich war es einfach zu wenig, was die Kärntner der Austria entgegen zu setzen hatten.

Die Wiener mussten gar nicht glänzen wie ihre Dressen, um die Führung auszubauen. Gorgon flankte von rechts, Grünwald übernahm den Ball volley und traf sehenswert zum 2:0 (59.).

Kopflos

Als der eingewechselte Silvio Schiedsrichter Muckenhammer nach einer Entscheidung den Vogel zeigte und vorzeitig duschen gehen musste, war es um den WAC endgültig geschehen (70.). Vielleicht beschäftigten sich die Wolfsberger Spieler in ihren Hinterköpfen doch mehr mit den klingenden Dortmunder Namen als mit dem Liga-Auftakt.

Die Austria verabsäumte es, gleich in Runde eins die Tabellenführung zu übernehmen. Kayode und der im Finish eingewechselte Kehat hatten jeweils das dritte Tor des Nachmittages einschussgerecht vor sich liegen. Der geschundenen violetten Seele tut dieser Auswärtssieg sicherlich gut, Neo-Trainer Fink zeigte sich mit dem zum Auftakt Gezeigten fürs Erste zufrieden.

Wolfsberger AC - FK Austria Wien 0:2 (0:1).

Tore: 0:1 (37.) Gorgon (Foulelfmeter), 0:2 (59.) Grünwald

WAC: Kofler; Standfest, Hüttenbrenner, Sollbauer, Palla; Putsche (63. Silvio), Tschernegg; Wernitznig, Seidl, Jacobo (88. Zulj); Hellquist (41. Trdina). Austria: Almer; Koch, Windbichler (34. Shikov), Rotpuller, Martschinko; Vukojevic, Holzhauser; Gorgon (88. De Paula), Grünwald, Kayode; Zulechner (76. Kehat).

Rote Karte: Silvio (70./Schiedsrichterbeleidigung)´. Gelbe Karten: Kofler, Trdina bzw. Vukojevic. Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 3.600, SR Muckenhammer.

Dietmar Kühbauer (WAC-Trainer): „In den ersten 15 Minuten war die Austria besser, dann sind wir ins Spiel gekommen, bis zum Tor hat man gemeint, dass wir eher das Tor schießen können. Dann machen wir leider den Fehler, der zum 1:0 führt. Auch beim 2:0 war ein Fehler, der nicht passieren darf. Wenn du 0:2 hinten bist, plus den Ausschluss, dann ist es schwierig. Die Niederlage ist verdient, aber auch aufgrund von Eigenfehlern entstanden.“

Thorsten Fink (Austria-Trainer): „Für den ersten Spieltag war das sehr gut. Vor allem, weil wir nicht die Spiele und den Rhythmus wie der WAC hatten. Ich bin mit dem ersten Spiel zufrieden, wir haben gewonnen, ich bin erleichtert. Die Mannschaft hat alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Alle Neuen haben gezeigt, dass sie kein Fremdkörper sind. Einzig was nicht war, war die Chancenauswertung. Wir hatten am Ende einige Chancen, die muss man reinmachen. Wir hätten locker 4:0 gewinnen können. Aber vielleicht ist es am Anfang gut, nicht zu hoch zu gewinnen.“