Sport/Fußball

Austria: Ratlos in Wien-Favoriten

Denn sie wissen nicht, warum sie das tun. Würden die Austrianer wenigstens die Gründe für ihre schwachen Auftritte kennen, könnten sie sogar korrigierend eingreifen. Doch nach dem 0:2 im Cup-Halbfinale in Ried herrschte bei den Veilchen kollektives Kopfschütteln.

Spieler wie Verantwortliche wirken ratlos. "Wir haben uns in den letzten Wochen den Kopf zerbrochen und geglaubt, dass wir nach dem 3:0 gegen Innsbruck die Lösung gefunden haben. Doch der leichte Aufwärtstrend hat ein jähes Ende gefunden", so Georg Margreitter.

Auch AG-Vorstand Thomas Parits kann sich die Schwankungen in den Leistungen nicht erklären. "Das Frühjahr ist eine Achterbahn. In Ried hat uns der Biss gefehlt, wir waren nicht zwingend. Man muss für einen Sieg viel mehr investieren."

Hoffnung

Vor allem die spielerische Note fehlte einmal mehr völlig im Spiel der Austria. Für die könnte künftig ein Neuer sorgen.

Am Donnerstag verpflichteten die Wiener den 27-jährigen Dare Vrsic von Olimpija Laibach. Ein alter Bekannter aufgrund der direkten Duelle im Europacup vergangenen Sommer. Der slowenische Teamspieler gilt als Kreativgeist, der vielleicht zum gesuchten Spielmacher wird.

Parits: "Wir wollen die mit Barazite und Junuzovic verlorene Offensivkraft zurückgewinnen. Dare wird der Mannschaft Spielintelligenz geben. Die Verpflichtung von Vrsic ist ein erster Schritt in die richtige Richtung."

Und der ist auch dringend nötig. Denn das Spiel nach vorne stockt bei der Austria derzeit auf allen Positionen. Durch die Mitte oder über die Flanken – nichts geht mehr.

Alexander Gorgon, nach starken Leistungen im Laufe des Frühjahrs ebenfalls zurückgefallen: "Uns fehlt die Konstanz, dauernd geht es auf und ab." Die Offensivspieler laufen dem Gegner und ihrer eigenen Form hinterher. Jun kann kaum Akzente setzen, Kienast fehlt derzeit die Durchschlagskraft und den Flankenspielern die nötige Dynamik.

Mit Leistungen wie der in Ried gezeigten wird die Austria auch in der Liga den dritten Platz nicht verteidigen können. Gelingt der Sprung ins internationale Geschäft nicht, ist Trainer Ivica Vastic fix weg.

Ansichtssache

Der sieht die Darbietungen seiner Mannschaft aber nicht so schlecht wie die Tribünen-Experten. In Ried ortete er für seine Elf immerhin "einige Chancen, das Spiel noch zu drehen".

Diese Ansicht ist für andere wiederum nicht nachvollziehbar. Vielleicht will Vastic seine Schützlinge starkreden. Oder die Realität einfach nicht anerkennen. Am Samstag kommt es bei der Admira zum direkten Duell um Platz drei. Verlieren ist verboten.

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