Austria kämpft erfolglos gegen Roma
Lange Zeit brav mitgehalten, aber letztlich chancenlos – die Austria konnte für die Europa League keine Bonuspunkte anschreiben. AS Roma wurde im Prater der Favoritenrolle gerecht und gewann 4:2. Die Italiener revanchierten sich damit für das 3:3, das die Wiener vor zwei Wochen aus Italiens Hauptstadt mitgebracht hatten.
"Bitte kommt auch in der Liga so zahlreich", flehte Austrias Stadionsprecher die violette Familie an. Die gestrige Kulisse machte nämlich Gusto auf mehr, 32.751 Zuschauer sorgten wenigstens im Stadion für einen schönen Europacup-Abend. Unterhaltsam wurde er ohnehin. Nicht alle von ihnen erlebten die ersten Highlights, weil einige benebelte Fans einen Knall hatten, Rauchbomben zündeten und Böller warfen. Auch viele "Brave" standen daher durch die erhöhten Sicherheitskontrollen zu Spielbeginn noch vor den Toren.
Heißer Beginn
Da passte Venuto nach zwei Minuten zur Mitte, zwei Römer verpassten, der Ball sprang Kayode auf den Fuß und von dort ins Tor zum 1:0. Der Jubel währte nur zwei Minuten, da schlug Romas Torjäger Dzeko zum 1:1 zu. Was für ein Beginn. Auch, weil Kayode De Rossi mit einem Ellenbogencheck zu Boden streckte. Der revanchierte sich danach mit all seiner Routine mit einer Links-Rechts-Kombination auf beide Knie von Kayode.
Ausputzer
Folgeerscheinungen eines rasanten Beginns: Die Austria hielt nun den eigenen Strafraum sauber, putzte immer wieder geschickt aus. Einmal klärte Larsen in letzter Sekunde vor El Shaarawy. Nach vorne ließen Austrias flotte Angreife die Römer ab und zu recht alt aussehen, jedoch, es fehlte an der zwingenden Chance auf den Ausgleich. Die hatte dafür die Roma gleich nach der Pause, doch Hadzikic klärte vor Perotti. Gegen Dzeko war für ihn keine Klärung mehr möglich, der Star nutzte Unachtsamkeiten von Filipovic und Martschinko zum 3:1 (65.).
Die Gäste taten das Notwendigste und kamen durch den Belgier Nainggolan zum 4:1. Kapitän Grünwald betrieb am Ende noch Ergebniskosmetik. Aber auch die rund 2000 mitgereisten Roma-Fans sahen: Ihre Mannschaft war doch eine Nummer zu groß für die Wiener.
Wien, Ernst-Happel-Stadion, 32.751 Zuschauer, SR Estrada
Tore: 1:0 Kayode (2.), 1:1 Dzeko (5.), 1:2 De Rossi (18.), 1:3 Dzeko (65.), 1:4 Nainggolan (78.), 2:4 Grünwald (89.)
Austria: Hadžikić - Larsen, Rotpuller, Filipović, Martschinko - Serbest (84. Prokop), Holzhauser - Pires, Grünwald, Venuto (87. Tajouri) - Kayode (71. Friesenbichler)
Roma: Alisson - Peres, De Rossi, Rüdiger, Juan Jesus - Paredes, Nainggolan - Strootman - El Shaarawy (71. Gerson), Dzeko, Perotti (84. Iturbe)
Gelbe Karte: Kayode (7.), Martschinko (59.), Grünwald (77.) bzw. De Rossi (12.), Rüdiger (42.), Strootman (45.)
Thorsten Fink (Trainer Austria): "Wir sind gut ins Spiel gekommen mit dem Tor, haben aber zu schnell das 1:1 kassiert. Nach dem 1:2 war es schwierig zurückzukommen. Roma hat gezeigt, welche Klasse es hat. Die Tore nach Standardsituationen dürfen aber so nicht passieren, das ist das einzige, was mich ärgert. Sonst haben wir ordentlich mitgespielt. Ich denke, wir haben den österreichischen Fußball ordentlich vertreten. Roma hat uns anders als im Hinspiel nicht unterschätzt, Dzeko hat am Ende den Unterschied ausgemacht. Aber wir haben die Möglichkeit, im Heimspiel gegen Giurgiu alles klar zu machen."
Alexander Grünwald (Kapitän Austria): "Wir haben zwei Tore aus Standardsituationen bekommen, wenn das passiert, wird es schwer gegen Roma. Das 1:2 sollte auch so nicht passieren. Aber wir haben schon gezeigt, dass wir auch Fußball spielen können. Wir haben noch alles in der Hand, wollen Giurgiu schlagen."
Raphael Holzhauser (Spieler Austria): "Im Großen und Ganzen können wir zufrieden sein, wir haben von Anfang an gesagt, dass es gegen Roma zwei Bonusspiele sind. Einen Punkt haben wir daraus geholt. Wir haben gegen einen Gegner auf Champions-League-Niveau gespielt."
Luciano Spalletti (Trainer Roma): "Die Mannschaft ist an und für sich sehr gut ins Spiel gekommen. Es ist das umgesetzt worden, was verlangt wurde. Die Mannschaft ist im Spiel gewachsen. Die Gelegenheiten, die sich geboten haben, wurden genutzt. Nach dem Spiel in Rom waren wir dieses Mal achtsam bis zum Schluss, das haben wir uns vorgenommen."