Sport/Fußball

Austria feierte einen Gala-Abend

Austrias Platzsprecher entschuldigte sich während des Spiels bei 7641 Besuchern, dass er bei der Bekanntgabe der Aufstellung Tomas Jun unerwähnt gelassen hatte. Auch die Kapfenberger schienen den Tschechen vergessen zu haben. Das sollte sich rächen.

Jun verhalf Barazite mit einem genialen Schupferl in den Strafraum zu einer Riesenchance, die der zunächst verstolperte. Per Drehschuss donnerte Jun den Abpraller selbst ins Netz. 1:0 in der 36. Minute.

Der auffallend gute Markus Suttner unterstrich kurz danach mit einem Lattenschuss die Überlegenheit der Violetten. Auch das 2:0 durch Kapitän Roland Linz (41.) entsprach dem Verlauf des Spiels.

Austria-Tormann Pascal Grünwald beschäftigte in Hälfte eins die irritierende, tiefstehende Sonne mehr als der Gegner. Trotzdem konnte Kapfenbergs Trainersohn Michael Gregoritsch, 17, an einsamer vorderster steirische Front andeuten, dass sich der deutsche Bundesligist Hoffenheim nicht irrtümlich die Transferrechte an ihm gesichert hat.

Nach der Pause blieb Jun anstelle von Marko Stankovic in der Kabine. Eine Vorsichtsmaßnahme von Trainer Karl Daxbacher, zumal Jun anfällig für Oberschenkelblessuren ist und die Austria eine ganz heiße Woche vor sich hat: Am Donnerstag das Euro-League-Qualifikationsspiel gegen den Mainz-Bezwinger Gaz Metan Medias (Rum). Und am Sonntag das Derby gegen Rapid, an das am Samstag schon Spruchbänder inner- und außerhalb der Favoritner Generali-Arena erinnerten. Die violetten Hardcore-Fans rufen zu einem gemeinsamen Fußmarsch von der Schlachthausgasse Richtung Happel-Stadion auf.

Generalprobe

Es bedarf keiner hellseherischen Qualitäten, um zu prophezeihen, dass die Austria gegen Metan und Rapid eine ungleich schwierigere Aufgabe erwartet als bei der Generalprobe.

Die Steirer erwiesen sich als jüngste Elf der Liga im wahrsten Sinne des Wortes als zu grün. Und als faire Verlierer, die nur zwei Mal Gelb sahen, wobei die zweite Verwarnung (wegen "Hands") plus der anschließende Elfer eine zu harte Strafe waren. Roland Linz kannte freilich kein Mitleid: Er verwandelte den Strafstoß (67.) und schoss auch noch die Tore 4 und 5.

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