Stöger: "Erfolg macht begehrt"
Ein gemeinsames Ziel verbindet. Die Austria strebt den Titel an, daher bündelt sie ihre Kräfte. Persönliche Befindlichkeiten so mancher Spieler werden dem kollektiven Erfolg untergeordnet. Darauf achtet das Trainerteam rund um Peter Stöger täglich bei der Arbeit. Der Coach weiß jedoch, dass sich solch tugendhaftes Verhalten nicht unbegrenzt in die zeitliche Länge ziehen lässt.
Stöger weiß, dass Spieler, die in dieser Saison mehr Reservisten als Stammkräfte sind, irgendwann unzufrieden werden, weil sie aufgrund der mangelnden Spielpraxis ihre Karriere gefährdet sehen. „Das ist nur allzu menschlich.“ Gemeint sind Spieler wie Tomas Simkovic, Marko Stankovic oder Roman Kienast, die im Herbst als Joker noch sensationell gestochen und für ihre vielen Tore im Finish in höchsten Tönen gelobt wurden. Im Frühjahr hat sich ihre Einsatzzeit aus verschiedenen Gründen verringert, nicht immer gelang es ihnen in den wenigen Minuten, etwas Entscheidendes zu bewerkstelligen und sich damit für mehr aufzudrängen.
Neue Ziele
Personelle Veränderungen kann es im Sommer ohnehin schon geben, falls Spieler die Austria verlassen. Markus Suttner ist bei Gladbach, Hannover und Bremen im Gespräch, die guten Leistungen von James Holland sind international ebenso notiert worden wie die Tore eines Philipp Hosiner oder die Flankenläufe des Alexander Gorgon. Die möglichen Transfers werden auch davon abhängen, ob sich diese Spieler mit der Austria im Europacup noch einmal auf internationaler Bühne präsentieren wollen.
Konkrete Angebote, so versichert Sport-Vorstand Thomas Parits, gibt es derzeit noch keine. „Aber wir wissen, dass diese Spieler aufgrund ihrer Leistungen im Blickpunkt stehen.“ Spielerverkäufe sind für die Austria nichts Neues mehr, in den letzten Jahren war der Verein Sprungbrett für Aleksandar Dragovic (Basel), Julian Baumgartlinger (Mainz), Zlatko Junuzovic (Bremen), Robert Almer (Düsseldorf), oder Georg Margreitter (Wolverhampton Wanderers). Mit den Erlösen müssen die Violetten einerseits die Mäzene des „Rising Stars“-Modells zufrieden stellen, andererseits auch das noch vorhandene negative Eigenkapital tilgen (von 7,2 auf 3,5 Millionen Euro reduziert).
Gute Adresse
„Erfolg macht begehrt“, lacht Stöger. „Auch in die andere Richtung. Viele Spieler wollen gerne zur Austria kommen.“ Kein Wunder, dass Parits täglich neue Offerte von Managern für Spieler erhält. Die gute Saison der Austria ist auch jenseits der Grenze nicht ganz unbeachtet geblieben. Zudem plant Stöger ohnehin Veränderungen. „Wir haben auf einigen Positionen gleich geartete Spieler. In dieser Hinsicht müssen wir etwas unternehmen, um flexibler zu werden.“ Es geht also wieder rund am Verteilerkreis.
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