Sport/Fußball

August Starek: Ein Simmeringer Lauser wird 70

Als Spieler hat er zehn verschiedenen Vereinen angehört, als Trainer sogar elf. Zu Rapid wechselte August Starek, der am Montag 70 Jahre alt wird, während seiner Karriere gleich vier Mal. Somit war’s für ihn Ehrensache, einen Asien-Urlaub zu beenden, um sich im Happel-Stadion anlässlich des Spieles Rapid – Ried vom ehemaligen Lieblingsklub zum Geburtstag gratulieren zu lassen. Der acht Jahre jüngere Hans Krankl, der am Matchtag Geburtstag feierte, blieb dem Stadion hingegen fern.

Gustl Starek war – wie später Herbert Prohaska – in Wien 11 aufgewachsen. Der Simmeringer Lausbua genoss es, in- und außerhalb des Spielfelds Gegner zu häkerln. Zuweilen litten auch Schiedsrichter darunter.

1966 wurde Starek im Rapid-Trikot Schützenkönig. Er gewann mit den Grün-Weißen auch die Meisterschaft. Wesentlich überraschender war, dass Starek gleiches im Jahr 1968 auch in Deutschland mit dem 1. FC Nürnberg gelang, der unter dem Wiener Trainer Max Merkel als Außenseiter ins Titelrennen gegangen war.

Schon ein Jahr später sollte Starek, neben dem damals schon populären Franz Beckenbauer stehend, mit dem FC Bayern von den Titelseiten deutscher Zeitungen lächeln. Denn auch mit den Bayern wurde er Meister, wobei Starek alle 34 Liga-Spiele bestritt. Mit Peter Pumm gehörte damals ein weiterer Ex-Simmeringer der Münchner Meisterelf an. Darüber hinaus war Starek für den Boulevard auch als Sprücheklopfer ergiebig. So hatte Starek, nach der unterschiedlichen Einstellung von deutschen und österreichischen Fußballern befragt, Reporter erheitert mit der Schilderung: "Training in Nürnberg: Wir laufen und laufen. Ich sehe keinen Trainer und schrei’ die weit vor mir Rennenden an: ’He, langsamer, es is eh kaa Trainer da.’ Aber die antworten: ’Wir brauchen das’. Die haben mich von Beginn an mitgerissen."

Starek spielte 22 Mal im Nationalteam. Mehr Schlagzeilen als alle seine vier Länderspieltore aber hatte ein Eklat in Innsbruck zur Folge. Weil ihn Tiroler Fans beschimpften, lüftete der schwarze Gustl seine Hose – worauf er gesperrt wurde. Auch als Trainer war Starek stets für "Wuchteln" gut. So rief er einmal Grazer Spielern von der Bank aus zu: "Haut’s wenigstens eine, wenn’s schon net kicken könnt’s."